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Mollig ist schön

Hallo Ihr Lieben!

 

Mollig sein ist schön. Wen kümmern Schlankheitsideale.

Dein Körper gehört dir alleine. Steh zu deinen Formen.

 

So sollten wir eigentlich das Leben sehen. Leider ist es oft ganz anders. Frauen u. Mädchenkörper sind zur Projektionsfläche geworden. Wer schön sein will – im Sinne der Modeindustrie – muss nicht nur leiden, sondern hungern.

 

Gut, dass es noch Frauen gibt, die sich solche scheinbaren Ideale nicht einimpfen lassen.

http://www.emma.de/artikel/nackte-wahrheiten-siegen-330747

Auszug:

„Die SiegenerInnen staunten nicht schlecht, als diese Frauen-Armada durch ihre Fußgängerzone marschierte. Warum Fotografin Silvana Denker diese Aktion gestartet hat? Weil sie findet, dass Frauen sich „nicht durch Schönheitsideale einschüchtern lassen“ und sich „ein bisschen mehr lieben sollten“. Titel ihres Projekts: „Bodylove“. „

 

Das Foto erinnert mich an diesen Artikel, auch mit einem faszinierenden Foto. Mannequins – damals hießen Models noch Mannequins – von 1948.

http://www.emma.de/artikel/essstoerungen-schlachtfeld-frauenkoerper-263607

 

Wie es so über die Jahrzehnte mit Diäten aussieht u. sah berichtet uns eine Historikerin:

http://www.emma.de/artikel/der-grosse-diaeten-schwindel-318185

Auszug:

„Die Medizin-Historikerin Louise Foxcraft hat sich 200 Jahre Diätgeschichte angesehen. Überraschung: Die ganzen Wunderdiäten sind nicht neu. Und wirksam sind sie schon gar nicht.“

 

Wie lange schon werden Frauen manipuliert u. in Formen gepresst. Während Männer als kompakt u. standhaft gelten wenn sie rundliche Formen haben gilt es bei Frauen als „Schönheitsfehler“. Als Fehler! Wie können Menschen nur so anmaßend sein die vorhandenen u. völlig natürlichen Anlagen mal rundlicher oder weniger kompakt zu sein bei Frauen in Schubladen zu werfen: Fehlerhaft oder Krank.

 

Was letztendlich auch zur Umkehrung führt. Magersein wird zum Ideal erklärt. Frauen die sich zu Tode hungern u. sich immer noch für dick halten. Mädchen die sich untereinander ihre herausstehenden Rippen zeigen u. kaum auf den dürren Beinen stehen können. Und dazu eine Heidi Klump die öffentlich junge Frauen als Magermodels vorführt u. Massen an Mädchen manipuliert.

 

Wir Erwachsenen sind die Vorbilder unserer Kinder.

 

Seit 1986 gibt es das "Frankfurter Zentrum für Ess-Störungen". Einen entscheidenden Anstoß dafür gab der 1984 erschienene Emma-Sonderband "Durch Dick und Dünn". Den nachfolgenden Text hat Alice 1984 geschrieben:

http://www.emma.de/artikel/alice-schwarzer-duenne-machen-263745

Auszug:

„Dieser Text wurde 1984 für den EMMA-Sonderband "Durch dick und dünn" geschrieben. Es gibt darüber hinaus nichts zu sagen. Und es ist in den vergangenen 24 Jahren nur schlimmer geworden

 

Sie haben Komplexe, lassen sich den Appetit verderben, zählen Kalorien, haben zu tun. Hausfrauen, Studentinnen, Sekretärinnen, Karrierefrauen - keine scheint gefeit. Während Männer nach Profil streben, streben Frauen nach Linie. Während Männer Raum einnehmen, machen Frauen sich dünne. Wie günstig.“

 

Ergänzend noch ein aufschlussreicher Artikel von Chantal Louis über Essstörungen. Sie sprach mit jungen Frauen im Frankfurter Zentrum für Ess-Störungen, die bis auf 39kg abgemagert sind.

http://www.emma.de/artikel/essstoerungen-der-koerper-wird-zum-schlachtfeld-263606

 

Kinder beobachten sehr genau. Erinnert ihr euch noch an die Vorbilder oder Idealvorstellungen eurer Jugendzeit? Bei meiner Altersgruppe waren damals diese furchtbar engen Jeans das Schönheitsideal. Hosen, die nur im Liegen u. auch dann nur mit Mühe zugingen. Ich habe diesen Schwachsinn nur einen einzigen Tag ausprobiert, dann flog die Hose in den Müll. Halb ersticken u. fast bewegungsunfähig sein für Anerkennung? Niemals.

 

Unsere Kinder u. Jugendlichen brauchen Werte, liebevolle Annahme, Respekt, Grenzen u. Sicherheit, damit sie auch ohne zu hungern ein Selbstwertgefühl entwickeln können.

 

Im September 1979 stellten die EMMAs ihre spezielle Emma-Donner-Diät vor. Eine Satire auf den Diäten Wahn. Sehr überspitzt u. nicht wirklich appetitanregend. Doch inspirierend. ;-)

http://www.emma.de/artikel/die-emma-donner-diaet-264290

Auszug:

„Wer kennt nach dem Urlaub nicht den entsetzten Blick auf die Waage: schon wieder ein paar kostbare Pfunde verloren. Sie hätten eben doch keinen Abenteuerurlaub machen und auch entschiedener das Schwimmen meiden sollen - das zehrt. Doch sie sind nicht allein, jede zweite ringt um ihre Fettleibigkeit. 127 Prozent aller Todesfälle sind indirekt auf Schlankheit zurückzuführen. Es ist erschütternd, wie wenig wir über die Notwendigkeit des Fettseins wissen. Fett schwimmt oben. Fett schont die Nerven. Fett kann das Leben retten. Wir haben allen Schlanken ein Rezept zum Dickwerden und Dickbleiben zusammengestellt.“

 

In diesem Sinne ;-)

Liebe Grüße

Violine