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Unsichere Finanzierung der Frauenhilfesysteme behindert Heilungsprozess der Opfer/Betroffenen

Hallo Ihr Lieben!

 

Neulich fragte mich eine Bekannte, weshalb unsere Regierung bisher kein Einsehen hat, die Frauenhäuser und Frauennotrufe kontinuierlich zu finanzieren? Denn sicher ist da gar nichts.

 

Inzwischen sollte jedem klar sein, dass es ganz besonders für von Gewalt betroffenen Frauen wichtig ist Sicherheit zu erfahren. Doch können das die entsprechenden Frauen Beratungsstellen, sowie die Frauenhäuser nur bedingt anbieten.

 

Diese Art der unsicheren Finanzierungslage ist kontraproduktiv, was den Heilungsprozess bei sexualisierter Gewalt angeht. Folglich sind auch die Therapiekosten auf Dauer höher. Eins bedingt das andere. Je weniger Sicherheit, je länger dauert der Heilungsprozess der Opfer/Betroffenen.

 

Wer mehr tun möchte, kann sich schriftlich an die jeweiligen Abgeordneten der Länder u. des Bundes wenden und mal nachfragen, weshalb der Bund seit Jahren eine sichere u. bundesweite Finanzierung der Hilfeeinrichtungen verweigert. Hier ist das möglich: https://www.abgeordnetenwatch.de/bundestag/profile

 

Interessiert sich der Bund noch für die Probleme u. Sorgen des eigenen Volkes?

 

Es gibt unzählige Gremien in der Regierung mit entsprechenden Fachpersonal, die sich über genau solche Probleme austauschen, um anschließend die notwendigen Gesetze auf den Weg zu bringen.

 

Wie es um die Situation des Hilfenetzes von Gewalt bedrohten Frauen u. Kindern aussieht, ist auf alle Fälle ausreichend bekannt.

https://www.frauenrechte.de/online/presse/pressearchiv/2012/1105-die-zukunft-der-frauenhaeuser

 

Auszug:

„Ich habe davon nichts gewusst.“ Mit dieser Ausrede kann sich die Bundesregierung zumindest seit diesem Jahr nicht mehr herausreden, wenn es um die Situation von gewaltbetroffenen Frauen in Deutschland geht. Im August 2012 ist der erste Lagebericht zur Situation der Frauenhäuser und Frauenberatungsstellen in Deutschland erschienen, im Dezember 2012 erfolgte eine öffentliche Anhörung im Bundestag dazu. Sowohl im Bericht, als auch in der Anhörung wurde deutlich, dass die Lage der Frauenhäuser und Beratungsstellen und somit der von Gewalt betroffenen Frauen teilweise erschreckend ist:  Es besteht in Deutschland keine flächendeckende Versorgung mit Hilfsangeboten, es stehen nicht ausreichend Plätze für hilfesuchende Frauen zur Verfügung und die finanzielle und personelle Ausstattung der Angebote ist mehr als dürftig.

 

Um Frauen adäquat zu versorgen, die vor der Gewalt ihres Partners oder ihrer Familie fliehen, müssen erhebliche Verbesserungen im Unterstützungssystem durchgeführt und Zugangshindernisse beseitigt werden

 

TERRE DES FEMMES fordert die Bundesregierung nachdrücklich auf, unverzüglich eine bundesgesetzliche Regelung für die Finanzierung des Hilfesystems zu finden! Noch schlimmer als nichts zu wissen, ist – trotz besseren Wissens – nichts zu unternehmen!“

 

Zur Erinnerung hier nochmal die Anträge an den Bundestag von den GRÜNEN u. den LINKEN aus 12/2009 zur Bundeseinheitlichen Finanzierung von Frauenhäusern:

Grüne

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/002/1700259.pdf

 

Linke

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/002/1700243.pdf

 

Aktuell, mal überlegen, 6 Jahre nach der obigen Studie, wird zumindest diskutiert in den jeweiligen Gremien, was getan werden könnte. Aber das auch nur, weil ja nun die Istanbul Konventionen greifen. Da muss sich gezwungenermaßen was ändern in D, sonst gibt’s Strafe zu zahlen. Nicht freiwillig, aus Zwang wird drüber gesprochen…

 

Der Stand der Dinge: Erschreckend.

 

Wehe den Frauen - u. davon gibt es immer mehr - die von ihren Partnern geschlagen werden. Die Mordfälle, in D wird das immer noch "Beziehungstat" genannt, statt Mord aus Frauenhass/Misogynie, nehmen zu.

 

Hier nochmal die Webseite zum Hilfetelefon:

https://www.hilfetelefon.de/

Und die Nummer: 08000- 116 016

 

 

Zum Wochenende möchte ich euch gerne wieder einen Schmankerl von Luise F. Pusch zu lesen mitgeben, auch aus 2013: http://www.fembio.org/biographie.php/frau/comments/von-muttis-mamas-und-muttermilsch/

 

Auszug:

Mutti ist die Bestie“ ist der wenig originelle Titel eines wenig originellen Buchs, das Tina Mendelsohn am Donnerstag in der „Kulturzeit“ vorstellte. Geschlagene sieben Minuten unterhielt sie sich mit dem 67jährigen Autor „Dr. med. Torsten Milsch“ - so lässt er sich auf dem Cover nennen, damit wir nicht glauben, irgendein Pfuscher hätte da ein paar Ideen zusammengeschmiert.

 

Wie wir alle wissen, ist eigentlich Vati die Bestie, besonders in der katholischen Variante, als Missbrauchs-Pater, vom VatiKan (Uta Ranke-Heinemann) zu schweigen. Aber der Pater familias, das männliche Familienoberhaupt, ist auch nicht ohne. Generationen von Forschern und (nazi) vatergeschädigten Autoren orteten ihn als Quelle allen Übels. Und nun soll alles ganz anders sein? Mutti ist die Bestie?“

 

Viel Spaß beim Lesen. :-)

 

Liebe Grüße

Violine