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Das Verbrechen über das (meist) geschwiegen wird

Hallo Ihr Lieben!

 

Die nächste Text könnten unter die Haut gehen  als kleinen Hinweis für die eher zart besaiteten LeserInnen.

 

 

Sie war erst sechs Jahre alt.

Das kleine Mädchen, welches von ihrem Onkel zu Tode „missbraucht“ wurde.

https://www.welt.de/regionales/koeln/article115109583/Sechsjaehrige-stirbt-nach-Missbrauch-durch-Onkel.html

 

Auszug:

Ein sechsjähriges Mädchen aus Lohmar bei Bonn soll von seinem Onkel so schwer sexuell missbraucht worden sein, dass es an den Folgen gestorben ist. Der 52 Jahre Mann habe ein Geständnis abgelegt, berichtete die Bonner Polizei..“

 

Das Unfassbare u. Unaussprechliche. Kinder erleiden trotz Aufklärung u. Prävention auch heute noch von nahen Angehörigen sexuelle Gewalt, an den Orten, wo sie sich eigentlich sicher fühlen sollten, Zuhause.

 

Das war 2013 u. genauso geht es auch heute, 2018 weiter. Ein paar der aktuellen Gewalttaten gegen kleine Kinder durch engste Angehörige:

https://www.waz.de/staedte/essen/43-jaehriger-missbraucht-kinder-und-muss-vier-jahre-in-haft-id213920763.html

https://www.br.de/nachrichten/oberfranken/inhalt/mehrere-kinder-missbraucht-mann-in-hof-vor-gericht-100.html

https://www.merkur.de/lokales/erding/erding-ort28651/landgericht-landshut-kind-sexuell-missbraucht-siebeneinhalb-jahre-haft-fuer-stiefvater-9841111.html

https://www.stern.de/panorama/stern-crime/breisgau--kind-mehrfach-vergewaltigt---angeklagter-legt-gestaendnis-ab-7938892.html

 

Es geht nicht um Sex, sondern um Machtmissbrauch.

 

Die EMMA hat schon 1978 den „Missbrauch" zum Thema gemacht.

https://www.emma.de/artikel/sexueller-missbrauch-das-verbrechen-ueber-das-niemand-spricht-264278

 

Auszug:

„Väter, die die eigenen Töchter vergewaltigen. "Niemand sagt die Wahrheit darüber, die ich hiermit laut hinausschreie, und die ich mit zehntausenden von Briefen beweisein kann: Die meisten Vergewaltigungen spielen sich in den Familien ab! Die Opfer sind zwischen acht und 16 Jahre alt. Scham und Angst lassen sie schweigen." Das sagt Menie Gregoire. populäre und beliebte Journalistin und Psychologin in Frankreich, die sich in einer täglichen Nachmittagssendung im Radio life den Kummer vieler allein zu hause sitzenden Menschen, und das sind vor allem Frauen und Kinder, anhört und versucht, zu helfen.

 

In der BRD trug Dr. Maisch in der Reihe Sexologie Material zum "Inzest" zusammen. Auch das ergibt: die Opfer schweigen vor allem aus Scham und Angst: Angst vor der Gewalt des Vaters! Angst vor der Reaktion der Mutter! Angst vor Heimeinweisung und vor der Schande überhaupt! Wohlgemerkt: nicht die Täler schämen sich oder haben Angst, sondern die Opfer. Jedes zehnte Mädchen glaubt sogar, dass es das "Recht" des Vaters sei. Väter haben darum zur Vergewaltigung Gewalt oft gar nicht nötig: die Opfer sind total eingeschüchtert, denn der, der sich an ihnen vergeht ist ja ihre höchste Autorität - ist der Mensch, vor dem sie den meisten Respekt haben, ja, für den sie vielleicht sogar die innigste kindliche Zuneigung hegen.“

 

Dazu hatten die ENMAs auch eine Kampagne gestartet:

https://www.emma.de/artikel/sexueller-missbrauch-264637

 

Alice Schwarzer hat dieses entsetzliche Verbrechen in Worte gefasst:

https://www.aliceschwarzer.de/artikel/sexueller-missbrauch-die-fruehe-brechung-265012

 

Auszug:

Es ist der schlimmste Verrat, den ein Erwachsener einem Kind antun kann: die Zerstörung von Körper und Seele unter dem Vorwand der Liebe. Und er hat lebenslange Folgen für das Opfer. Drei von vier Psychiatrie-Patientinnen und neun von zehn Prostituierten sind missbraucht worden. Missbrauchte leiden an zerstörtem Selbstwertgefühl, Angstzuständen, Depressionen, Persönlichkeitsspaltungen; sie neigen zu Magersucht, Drogen, Selbstverstümmelungen, Selbstmord.

 

Doch das vielleicht Allerschlimmste ist, dass die kindlichen Opfer sich meist auch noch selbst für schuldig halten: für böse Kinder, die es nicht besser verdient haben. Wie sollten sie auch anders, wenn der allmächtige Vater sie wie ein Stück Dreck behandelt, müssen sie ja schmutzig sein. Und wenn dann auch noch die schützende Mutter versagt, dann kann das nur am Kind selber liegen.“

 

Das Verbrechen, über das viel zu wenig gesprochen wird. Was also tun, wenn Kinder damals wie heute Opfer der männlichen Angehörigen werden?

 

Ich persönlich kann nur empfehlen - als selber Betroffene - aufmerksam zu sein u. jedes Kind ernst zu nehmen. Zuhören, Auffälligkeiten nachgehen, Veränderungen überprüfen u. sich kompetent beraten lassen. Zum Beispiel bei der Bundeszentrale der Frauen Beratungsstellen:

https://www.frauen-gegen-gewalt.de/hilfe-beratung.html

 

Die Beratungsstellen bieten auch Vorträge an u. können in Kindergärten u. Schulen eingeladen werden. Wer sich privat informieren möchte, kann sich an die Frauennotrufe u. Wildwasser Beratungsstellen wenden, die sehr kompetent sind u. schon seit vielen Jahren Kinder u. Erziehungsberechtigte begleiten.

 

Zuerst geht es mal um den Schutz der Kinder.

 

Sexualisierte Gewalt gegen Kindern ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel, wie auch Alice Schwarzer in dem o.g. Artikel schreibt. Deshalb müssen wir darüber sprechen und schreiben.

 

Aktuell möchte ich nochmal auf die Seiten des Missbrauchsbeauftragten hinweisen. Der unterwegs ist an Schulen u. in Sportvereinen etc., um ein Bewusstsein zu schaffen. Eine wirklich sehr gute u. wichtige Arbeit! https://beauftragter-missbrauch.de/

 

Und ebenso auf das Hilfetelefon Sexueller Missbrauch:

https://beauftragter-missbrauch.de/hilfe/hilfetelefon/

 

In der Fußzeile dieses Blogs gibt es nun auch einen, bzw. zwei entsprechende Buttons mit den Nummern des Hilfetelefons für Betroffene von Sexuellem Missbrauch u. das Hilfetelefon für Frauen. Bitte weiter verteilen!

 

Liebe Grüße

Violine