Hallo Ihr Lieben!
Luise F. Pusch fragte vor einigen Jahren in einer ihrer Glossen - die ich Euch später noch vorstellen werde - ich zitiere:„Wie kommt es, dass Terrorakte und Massenmorde, wie überhaupt Gewalttaten, fast ausschließlich von Männern begangen werden? Vor allem aber: Wie kommt es, dass diese auf der Hand liegende Frage so selten gestellt wird?“
Habt Ihr eine Antwort darauf?
Und jetzt bitte keine Ausflüche von wegen, ja aber… Frauen seien auch gewalttätig. Das streite ich ganz bestimmt nicht ab. Ich weiß es aus eigener Erfahrung. Frauen begehen auch Morde u. schlagen ihre Kinder...
Aber: Nicht in diesem Ausmaß!
Die Historie ist voll davon. Von Kriegshandlungen, einschließlich der schrecklichen Massenvergewaltigungen von Frauen über Terrorakte u. Amokläufe. Die Hexenverbrennungen wurden von Männern initiiert, wie auch der Holocaust, die systematische „Vernichtung“ von Juden u. Andersdenkenden.
Die Verursacher sind fast immer Männer. Das ist heute noch so. Krieg und Gewalt ist ein „Männergeschäft“.
Als frühere Höhlenmensch und Jäger sei es doch „natürlich“ gewesen - führen nun einige ZeitgenossInnen an - das sei „angeboren“. Völliger Blödsinn.
Zum einen ist diese Höhlenmensch-Sache nur eine Theorie, auch wenn uns das als „wissenschaftlich“ verkauft wird und zum anderen wissen wir inzwischen, dass Frausein nicht gleichbedeutend mit friedlich ist. Frauen können mit Waffen umgehen u. sind ebenso in der Lage zu foltern und zu töten.
Allerdings: Und das ist der Unterschied.
Männer sehen Gewalt als einen wichtigen Lösungsweg an. Frauen dagegen sehen Gewalt nur als allerletzte Möglichkeit.
Für mich kommt nun die Sozialisierung, die Rollenklischees ins Bild. Es ist nicht angeboren, sondern anerzogen. Würden Mädchen und Jungen nicht so unterschiedlich geprägt durch Eltern u. Umwelt, gäbe es diese extremen Unterschiede nicht.
In jungen Jahren hat es mich sehr geärgert, dass sich Jungen prügelnd u. mit Gewalt das geholt haben was sie wollten. Mädchen tun das nicht. Jungen dürfen das. Es wurde geduldet und nicht geächtet von den Erwachsenen. Solange Jungen vermittelt wird dass Gewalt ein Lösungsweg ist, wird sich an dieser Gewaltspirale nie etwas ändern.
Gewaltbereitschaft ist nicht angeboren, sondern anerzogen. Sexualisierte Gewalt an Mädchen u. Frauen wird in unserer Gesellschaft verharmlost. Sexismus anerzogen. Von da ist es nicht mehr weit bis zur Gewalt gegen Frauen...
Hier nun der bereits oben erwähnte Text von Luise F. Pusch:
http://www.fembio.org/biographie.php/frau/comments/maenner-sind-wie-schnellkochtoepfe
Auszug:
„Dass die größte Gefahr von Männern ausgeht, wissen alle, aber es darf nicht laut gesagt werden, sonst heißt es sofort „unzulässige Verallgemeinerung“, „Männerhass“. Das bringt mich wieder zum Anfang, auf die Schnellkochtöpfe. Schnellkochtöpfe sind ja nicht per se gefährlich, sondern meist nützlich und entfalten nur, wenn sie missbraucht werden, ihr tödliches Potenzial, ähnlich wie andere Küchenhelfer, z.B. Messer oder Pfannen. Genau so verhält es sich mit den Männern. Oft sind sie sogar hilf- bis segensreich.
Aber: Wie kommt es, dass Terrorakte und Massenmorde, wie überhaupt Gewalttaten, fast ausschließlich von Männern begangen werden? Vor allem aber: Wie kommt es, dass diese auf der Hand liegende Frage so selten gestellt wird? Wenn wir diese Frage nicht einmal stellen dürfen, kommen wir nicht weiter und müssen uns wegen außer Kontrolle geratener 19jähriger Bürschchen vielleicht alle auf permanenten Hausarrest gefasst machen...
Apropos Hausarrest: Als zwischen 1975 und 1980 der Yorkshire Ripper umging, riet die Polizei den Frauen Yorkshires, abends und nachts zu Hause zu bleiben zu ihrer eigenen Sicherheit. "Wieso wir?" sagten die Frauen. "Sollen doch die Männer zu Hause bleiben, dann sind wir draußen sicher." Aber nicht drinnen, muß frau heute leider hinzufügen. Auch und vor allem drinnen richten die Schnellkochtöpfe verheerende Schäden an...“
Mal wieder was zum Nachdenken. ;-)
Liebe Grüße
Violine
