Hallo Ihr Lieben!
Der Spiegel veröffentlichte unlängst eine Studie des Allensbach Instituts zum Thema wie die Männer ticken. Das Ergebnis ist für jede Frau u. Feministin ein Tiefschlag:
Auszug:
„Fast zwei Drittel aller Männer in Deutschland finden, dass es mit der Gleichberechtigung mittlerweile reicht. Einige fühlen sich sogar benachteiligt. Das hat eine Allensbach-Umfrage im Auftrag einer Frauenzeitschrift ergeben. Macho-Gehabe oder Verunsicherung?
Ein zentrales Ergebnis der Umfrage: 64 Prozent der Männer sind der Meinung, dass es mit der Gleichberechtigung der Frauen in Deutschland mittlerweile reicht. Ein Teil von ihnen - 28 Prozent - findet sogar, dass bei der Gleichberechtigung übertrieben wird. Und sechs Prozent der Befragten fühlen sich bereits benachteiligt.“
Und weiter schreibt der Spiegel im o.g. Artikel:
„Trotz der Auflösung festgelegter Geschlechterrollen folgt die Aufgabenteilung in den meisten Familien nach wie vor dem herkömmlichen Muster", sagt Köcher. Der Mann kümmere sich in erster Linie um den Beruf und das Einkommen, die Frau vorwiegend um Haushalt und Kinder. So glauben zum Beispiel 81 Prozent der 18- bis 44-jährigen Männer, dass Frauen Arbeiten im Haushalt wie Bügeln besser erledigen.
Im August hatte eine Allensbach-Studie im Auftrag des Frauenmagazins "Emma" gezeigt, dass jede zweite Frau unzufrieden mit dem Stand der Gleichberechtigung ist. 54 Prozent der Befragten gaben an, für gleiche Rechte von Mann und Frau müsse "noch einiges getan werden". Vor allem bei Verdienst, Karriere und Hausarbeit sehen sich Frauen benachteiligt.“
Es wird also wieder zurück gerudert. Bloß nicht zu viel Gleichstellung?!
Und wieder einmal muss der Biologismus her halten. Die Frau kann besser bügeln u. im Haushalt werkeln. Vielen Dank auch liebe Männer.
Wie kommt es, dass sich diese Männer grundsätzlich aus der Verantwortung ziehen mit immer den gleichen Rollenklischees?
An dieser Stelle möchte ich doch gerne mal eine der guten „alten“ Pionierinnen zu Wort kommen lassen:
http://www.frauenmediaturm.de/themen-portraets/feministische-pionierinnen/hedwig-dohm/
Auszug:
„Die sogenannte „Natur der Frau“ entlarvt sie – fast ein Jahrhundert vor Simone de Beauvoir – als soziales Konstrukt. Dem Geschlechterdualismus – hier das Gefühlswesen Frau, dort der rationale Mann - hält sie ihre Idee von Frauen und Männern als „Ganzmenschen“ entgegen und erklärt die Kategorie ‚Geschlecht’ zur „Privatsache“: „Gleichgültig, ob ich Mann, Weib oder Neutrum bin –vor allem bin ich Ich, eine bestimmte Individualität, und ein bestimmter Wert beruht auf dieser Individualität.“
Außerdem auch aus FemBio einen Text über Hedwig Dohm:
http://www.fembio.org/biographie.php/frau/feature/hedwig-dohm/pionierinnen-der-frauenbewegung
Auszug:
„Ihre Forderungen zur Frauenemanzipation sind zum Teil noch heute nicht verwirklicht. Verblüffend hellsichtig und humorvoll sind ihre ideologiekritischen Analysen von Werken zeitgenössischer patriarchalischer Denker, wundervoll respektlos entlarvt sie deren dümmliche Machtansprüche und Unterdrückungstheorien. Dohm war eine sehr moderne Denkerin. Sie sah, dass der sogenannte weibliche Sozialcharakter auf erziehungsbedingte Einflüsse zurückzuführen und nicht biologischen Ursprungs ist.“
Ist es nicht interessant und aufschlussreich, dass Hedwig Dohm schon damals bemerkte, dass wir Frauen immer u. immer wieder alles wiederkäuen müssen? Wieso schafft es keine Generation mal die Frauenfrage grundsätzlich zu klären? Weshalb müssen wir stets wieder von vorne beginnen, obwohl es so viele Vorkämpferinnen gab?
Wir haben ein Gesetz - auf dem Papier - was uns Gleichstellung zusichert. Aber im Alltag kommt es trotzdem nicht wirklich an. Nun also „reicht es den Männern“ mit der Gleichstellung.
Tja, uns Frauen reicht es aber nicht! Wir fangen wieder von vorne an!
Von daher empfehle ich allen sich ein wenig zu belesen u. dafür das Wochenende zu nutzen.:-)
http://www.frauenmediaturm.de/themen-portraets/feministische-pionierinnen/
Viel Vergnügen beim Stöbern und Entdecken!
Euch ein erholsames Wochenende
und liebe Grüße
Violine
