· 

Familientragödie oder Frauenhass?

Hallo Ihr Lieben!

 

Letztens entdeckte ich einen lesenswerten Artikel.

Wir lesen ja ständig von sogenannten „Familientragödien“, auch wenn offensichtlich ist, dass bei all diesen Taten Männer ihre Partnerinnen u. die Kinder gleich mit, aus Hass umgebracht haben. Also das eindeutiges Motiv Frauenhass ist.

 

Wenn ein Ausländer getötet wird, sprechen wir von Mord wegen Ausländerhass, wird ein Jüdischer Mensch getötet, heißt das Motiv Judenhass. Aber wenn gezielt Frauen getötet werden, dann soll das eine „Familientragödie“ sein?! Wieso?

 

Lest bitte den kompletten Artikel:

http://www.taz.de/!5529757/

 

Auszug:

Wenn die Medien über eine „Familientragödie“ oder ein „Eifersuchtsdrama“ berichten, dann ist in Wahrheit meist ein Mord an einer Frau geschehen. Würde man jedes Mal „Frauenmord“ schreiben, dann wäre wohl deutlicher, dass in Deutschland alle drei Tage eine Frau von ihrem (Ex-)Partner getötet wird.

 

Ist es sinnvoll, für Frauenmorde einen eigenen Begriff zu prägen? In der internationalen Debatte wird das Wort „Femizid“ verwandt. Darunter fallen Beziehungstaten, die häufigen Vergewaltigungen mit anschließender Tötung in Lateinamerika und Mexiko sowie die Ermordung weiblicher Säuglinge. Wo es ein strukturelles Machtgefälle zwischen den Geschlechtern gibt, da laufen Frauen Gefahr, wegen ihres Geschlechts ermordet zu werden, so die ­Theorie.

 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verwendet den Begriff Femizid – und auch die Linkspartei möchte ihn in die deutsche Debatte einführen. Die Bundesregierung hat das Ansinnen jetzt ­zurückgewiesen.“

 

Und weiter aus dem o.g. Artikel:

Die Istanbul-Konvention verpflichtet Regierungen dazu, genauere Daten über Gewalt gegen Frauen zu erheben und eine Stelle zu unterstützen, die diese Daten auswertet. Das alles tue die Bundesregierung nur unzureichend, so Möhring. Es gebe lediglich seit 2015 das jährliche Lagebild des BKA zu Partnerschaftsgewalt. Die Mordmotive werden darin jedoch nicht erfasst. Und über die 227 außerhalb von Beziehungen getöteten Frauen ist erst recht nichts bekannt.

 

Es stellt sich die Frage, wie die Bundesregierung effektiv und präventiv Gewalt an Frauen bekämpfen will, wenn sie weder über ausreichende Informationen verfügt noch über Pläne, das bestehende Hilfesystem auszubauen, wozu auch die Einrichtung einer unabhängigen Koordinierungsstelle gehört“, so Möhring. Die Bundesregierung hält eine solche Stelle für unnötig, die Ministerien von Bund und Ländern seien ausreichend, heißt es in der Antwort.

 

Doch aus ebendiesen Ministerien kommen bisher weder zusätzliche Daten noch Aktivitäten, um gezielter gegen Gewalt an Frauen vorzugehen. Auf die Frage nach ihren Plänen verweist die Bundesregierung zum x-ten Mal auf ihr Hilfetelefon, das weibliche Gewaltopfer an Hilfeeinrichtungen vermittelt. Diese aber klagen unisono über mangelhafte finanzielle Absicherung. Der Linken ist das entschieden zu wenig. Schrieben die Zeitungen etwas öfter explizit von „Frauenmorden“ statt von „Tragödien“, vielleicht würde sich dann mehr bewegen.“

 

Hoffen wir, dass sich daran etwas ändern wird!!

 

Liebe Grüße

Violine