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Kinderprostitution - "Operation Zucker"

Hallo Ihr Lieben!

 

Vor einigen Zeit wurden wieder Preise verteilt. Diesmal hat die Jury des Deutschen Fernsehpreises – im Oktober 2013 - einen aufwühlenden Film über Kinderprostitution geehrt.

 

In der EMMA-online war am 3.10.2013 zu lesen:

Dieser Film muss ein Fanal, ein Weckruf sein!“ hatte sich Produzentin Gabriela Sperl gewünscht, als „Operation Zucker“ im Januar 2013 zur besten Sendezeit in der ARD lief. Es gehörte Mut dazu, diese zutiefst verstörende Geschichte über Kinderbordelle mitten in Berlin zu erzählen, denn „in Wirklichkeit ist es noch viel schlimmer als wir es darstellen. Die Informationen,wie viele ‚Täter’ es bis in die höchsten politischen Hierarchien gibt, sind niederschmetternd.

 

Jetzt hat „Operation Zucker“, produziert vom Bayerischen Rundfunk, den Deutschen Fernsehpreis als Bester Film gewonnen. Nadja Uhl, die die von Vorgesetzten ausgebremste Kommissarin spielte, war ebenfalls nominiert. Und Produzentin Sperl erklärte in ihrer Dankesrede: „Ich freue mich, dass es den Mut gibt, solch radikale Filme zu machen. Und ich hoffe, dass sich die Politiker nach der Wahl für Kinder und gegen Prostitution einsetzen." In der Tat, es wäre an der Zeit.

 

Die EMMA schrieb im Januar dieses Jahres einen Artikel über den Film, den Ihr hier finden könnt:

https://www.emma.de/artikel/dieser-film-muss-ein-weckruf-sein-154988

 

Auszug:

Gerade weil man so wenig sieht, ist es so grauenvoll. Denn wenn die Kamera den Raum verlässt, müssen sich die ZuschauerInnen vorstellen, was gleich passieren wird, wenn der massige Mann mit dem Handtuch um die Hüften sich dem kleinen Mädchen auf dem Bett nähert. Fee (Paraschiva Dragus) ist zehn, kommt aus Rumänien und wurde von ihrem Vater an einen Kinderhändlerring verkauft. Ihr versteinertes Gesicht gibt darüber Auskunft, welche Narben das Kinderbordell auf ihrer Seele hinterlässt.“

 

Statistiken gibt es kaum über diese Massenvergewaltigung von Kindern, weil die Täter es sehr gut verstehen, ihre Spuren zu verwischen.

 

In Deutschland ist es nicht so schrecklich wie in anderen Ländern. Doch ändert es nicht daran, wie furchtbar die Folgen für die Kinder selber sind, wenn sie denn überleben.

 

Hier mal ein Bericht auf der Webseite Straßenkinder:

http://www.strassenkinderreport.de/index.php?goto=287

 

Auszug:

Viele der Kinder, die sexuell und kommerziell ausgebeutet werden, kommen aus zerrütteten Familien mit kranken, alkoholabhängigen Eltern, sind in Heimen aufgewachsen, haben Armut und Vertreibung erlitten. In manchen Gegenden Kambodschas und Thailands sind Eltern gezwungen, ihre Kinder wegzugeben, damit sie zum Überleben ihrer Familien beitragen können. Nicht selten tragen diese Kinder aufgelaufene Schulden der Erwachsenen ab (vgl. UNICEF Österreich: Zerstörte Kindheit. Kinderprostitution, Kinderpornografie, Kinderhandel, Wien 2008).

 

Kriege und Vertreibungen bewirken häufig ein Anwachsen der sexuellen Ausbeutung von Frauen und Kindern. Zu den Praktiken der Milizen, Guerilleros, Paramilitärs und kriminellen Banden gehört es mitunter, Mädchen zu entführen und sie in ihren Reihen als Sexsklavinnen arbeiten zu lassen. Dies betrifft vor allem die Mädchen unter den Kindersoldaten.

 

In Afrika ist der Glaube verbreitet, dass der Geschlechtsverkehr mit Kindern vor einer Ansteckung mit dem HI-Virus schützt. Deshalb machen sich Männer auf die Suche nach minderjährigen Geschlechtspartnern. In Wirklichkeit sind Kinder besonders leicht zu infizieren. Stark gefährdet sind Aidswaisen, denen als einzige Verdienstmöglichkeit zum Überleben die Prostitution bleibt.“

 

Auch hier gibt es weitere Informationen:

http://ecpat.de/handel-mit-und-ausbeutung-von-kindern/

(Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung)

 

Was mich an dem Wort Kinderprostitution stört: Unfreiwilliger Sex, besser sexuelle Gewalt wird in Deutschland „Vergewaltigung“ genannt. Somit ist eine Vergewaltigung auch niemals eine „sexuelle Dienstleistung“.

 

Die wenigen wirklich „freiwilligen“ Prostituierten haben eine Wahl. Die haben „zwangsprostituierte“ Frauen u. Kinder, die mit Gewalt in „Prostitution u. Pornographie“ gezwungen werden, eben nicht!

 

Deshalb wäre der zutreffende Begriff dafür: Die gezielte u. systematische Gewerbliche (Massen-)Vergewaltigung von Kindern u. Frauen.

 

Diese Auseinandersetzung mit dem, was wirklich geschieht, gibt es gar nicht in der Form, auch nicht bei Politikern. Deshalb ist der Opferschutz auch weiterhin unzureichend.

 

Ich hoffe mit der Produzentin Gabriela Sperl vom Film „Operation Zucker“, dass sich die zuständigen PolitikerInnen FÜR Kinder u. Frauen einsetzen u. diese systematische kommerzielle Vergewaltigung endlich abschaffen!

 

Denn ein Staat der sich Gleichberechtigung auf die Fahnen geschrieben hat u. stolz über die Grundrechte spricht, kann nicht nebenher zulassen, dass Frauen u. Kinder verkauft u. zur sexuellen Ausbeutung für Männer freigegeben werden?!

 

Wenn sich diese Gewalt mit den üblichen Gesetzen nicht eindämmen lässt muss das ganze System der Justiz neu überdacht werden u. natürlich muss vorher eine klare Haltung deutlich werden bei den zuständigen Politikern.

 

Wer verdient an diesen Sklavenhandel? Wer profitiert davon? Genau dort muss angesetzt werden.

 

Und wie sieht das Menschenbild dieser Gesellschaft aus? Menschenrechte bleiben Menschenrechte. Egal, ob es um Männer, Frauen oder Kinder geht.

 

Wenn unsere scheinbar so aufgeklärte Gesellschaft die Massen-Vergewaltigung von Kindern in der Kinder-Prostitution verachtet, wie kann sie dann aber den Frauenhandel gut heißen?

 

Wenn sehr junge Frauen (zwischen 16-20 Jahre) als Ware angeboten werden für Männer wird es akzeptiert u. „freiwillige“ Prostitution genannt.

 

Werden Mädchen u. Jungen unter oder über 16 Jahren auf die gleiche Weise unter Zwang an „den Mann gebracht“ wird, dann ist es eine Straftat u. verachtenswert. Wo fangen Menschen- u. Kinderrechte an und wo hören sie auf?

 

Sexuelle Ausbeutung von Zwangsprostituierten wird jetzt „Dienstleistung“ genannt. Unsere Regierung hat ein Gesetz 2001 erlassen, was diese Ausbeutung legalisiert hat u. Zuhälter und Bordell Besitzer reich gemacht hat.

 

Wie können Frauen geachtet u. als gleichwertig wahrgenommen werden, wenn sie offiziell als das „käufliche Geschlecht“ gelten?

 

Wieso werden Männer, die Mädchen u. Jungen im Alter von 16 Jahren vergewaltigen als Pädokriminelle angesehen, aber „Freier“, die immer jüngere Mädchen/Frauen im Bordell „bestellen“ als „normal“ angesehen?

 

Das „natürliche“ Recht des Mannes auf Befriedigung seiner Triebe? Ist das der Maßstab?

 

Kinderprostitution ist systematische kommerzielle sexuelle Gewalt, so wie auch Prostitution an Frauen systematische Gewalt ist.

 

Nehmt Haltung ein und stellt Euch hinter diese Frauen und Kinder!

Zeigt den Ausbeutern die Rote Karte! Sprecht drüber, lest drüber, informiert euch!

 

Liebe Grüße

Violine