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Schönreden macht es auch nicht besser

Hallo Ihr Lieben!

 

Irgendwie wundert es mich doch noch, obwohl ich mich eigentlich nicht mehr wundern sollte. Die Ware Frau, das käufliche Objekt.

 

Schooon wieder? Aber ja doch. :-)

Wir stecken – immer noch - mitten drin in der Prostitutions-Debatte.

 

Wieso wird das „Recht auf Frauenkauf“ so vehement eingefordert?

Immerhin geht es hier um Menschenrechte.

 

Sollte eine (scheinbar) zivilisierte Gesellschaft nicht inzwischen so aufgeklärt sein zu erkennen, dass kein Mensch käuflich ist?

 

Ich will aber Sklaven kaufen, sonst hol ich mir einfach irgendeinen Menschen von der Straße u. der soll dann meine Bedürfnisse befriedigen? Denken Menschen so? In der Prostitutions-Debatte auf jeden Fall. Hört Euch doch das Geplärre mal an:

 

Ohne Prostituierte würden Männer mehr vergewaltigen.“... Ja sonst noch was?!

 

Ich möchte gerne mal Wikipedia zitieren: https://de.wikipedia.org/wiki/Menschenhandel

 

Menschenhandel beschreibt unterschiedliche Ausprägung einer planmäßigen Art der Ausbeutung von Menschen. Menschenhandel umfasst die Ausbeutung der Arbeitskraft, sexuelle Ausbeutungen, Ausnutzungen von Zwangslagen, einer auslandsspezifischen Hilflosigkeit oder von Personen unter 21 Jahren, den Einsatz von Gewalt, Drohungen oder einer List durch Einzeltäter, Organisationen oder Staaten. Daher ist auch die Zwangsprostitution eine Fallgruppe des Menschenhandels.

 

 

Dazu das Strafgesetzbuch:

https://dejure.org/gesetze/StGB/232.html

(Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung)

 

Auszug:

(1) Mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren wird bestraft, wer eine andere Person unter Ausnutzung ihrer persönlichen oder wirtschaftlichen Zwangslage oder ihrer Hilflosigkeit, die mit dem Aufenthalt in einem fremden Land verbunden ist, oder wer eine andere Person unter einundzwanzig Jahren anwirbt, befördert, weitergibt, beherbergt oder aufnimmt, wenn

 

1. diese Person ausgebeutet werden soll

a) bei der Ausübung der Prostitution oder bei der Vornahme sexueller Handlungen an oder vor dem Täter oder einer dritten Person oder bei der Duldung sexueller Handlungen an sich selbst durch den Täter oder eine dritte Person,

 

(2)

1.mit Gewalt, durch Drohung mit einem empfindlichen Übel oder durch List anwirbt, befördert, weitergibt, beherbergt oder aufnimmt oder

 

2.entführt oder sich ihrer bemächtigt oder ihrer Bemächtigung durch eine dritte Person Vorschub leistet.

 

(3)

2.der Täter das Opfer bei der Tat körperlich schwer misshandelt oder durch die Tat oder eine während der Tat begangene Handlung wenigstens leichtfertig in die Gefahr des Todes oder einer schweren Gesundheitsschädigung bringt oder

 

3.der Täter gewerbsmäßig handelt oder als Mitglied einer Bande, die sich zur fortgesetzten Begehung solcher Taten verbunden hat."

 

Und weiter:

https://dejure.org/gesetze/StGB/232a.html

(Zwangsprostitution)

 

Auszug:

(1) Mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren wird bestraft, wer eine andere Person unter Ausnutzung ihrer persönlichen oder wirtschaftlichen Zwangslage oder ihrer Hilflosigkeit, die mit dem Aufenthalt in einem fremden Land verbunden ist, oder wer eine andere Person unter einundzwanzig Jahren veranlasst,

 

1.die Prostitution aufzunehmen oder fortzusetzen oder

sexuelle Handlungen, durch die sie ausgebeutet wird, an oder vor dem Täter oder einer dritten Person vorzunehmen oder von dem Täter oder einer dritten Person an sich vornehmen zu lassen.

 

(2) Der Versuch ist strafbar.

(3) Mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren wird bestraft, wer eine andere Person mit Gewalt, durch Drohung mit einem empfindlichen Übel oder durch List zu der Aufnahme oder Fortsetzung der Prostitution oder den in Absatz 1 Nummer 2 bezeichneten sexuellen Handlungen veranlasst...

 

Wer also eine Frau unter Ausnutzung einer Zwangslage zur Prostitution nötigt u. sie dabei ausbeutet begeht Menschenhandel, bzw. Zwangsprostitution u. das ist eine Straftat.

 

Prostituierte müssen den Großteil ihres Geldes an Zuhälter abgeben u. zahlen dazu Wuchermieten in Bordellen. Wie z.B. im Kölner Pascha pro Tag 160€. Das sind im Schnitt 3800€ pro Monat nur für das Bordell-Zimmer.

Geld für Essen u. Trinken ist nicht dabei. Und zu dieser Wucher-Miete natürlich noch die Miete für eine Wohnung... Wenn diese Frauen denn eine eigene Bleibe haben. Meist haben sie keine eigene Wohnung u. leben in dem Zimmer, indem sie mit hunderten Männern zusammen sein müssen...

 

Hier nachzulesen:

https://www.emma.de/artikel/eine-emma-reporterin-im-pascha-bordell-266177

 

Kommen diese Frauen aus dem Ausland, sprechen kaum ein Wort deutsch, kennen keinen Menschen in der Stadt, haben einen Berg Schulden. So sind sie schon in einer Zwangslage.

 

Ups. Na so was. Nicht gewusst? Tja, deshalb schreibe ich das auch immer wieder. Der größte Teil der Prostituierten in Deutschland sind Zwangsprostituierte.

 

Wie das so im Rotlichtmilieu aussieht könnt Ihr auch hier nachlesen:

https://www.emma.de/artikel/was-ein-kommissar-im-milieu-erlebt-265451

 

Auszug:

Wie viele Frauen, die sich prostituieren, tun das Ihrer Erfahrung nach völlig selbstständig?

 

Drei bis fünf Prozent. 95 bis 97 Prozent haben also Zuhälter.

Aber Zuhälterei ist doch nach wie vor strafbar.

Im Prinzip ja. Aber erstens haben wir eine Entscheidung des Landgerichts Augsburg, das im Falle eines Großbordells eine Klage wegen Zuhälterei abgewiesen hat, obwohl die Betreiber den Frauen Preise, Arbeitszeiten und Sexualpraktiken vorgaben sowie ein Nacktheitsgebot und ein Telefonverbot verhängten. Außerdem hatten die Freier ein „Beschwerderecht“, von den Frauen wurden dann Strafgelder verlangt. Die Ablehnung der Klage begründete das Gericht mit dem Prostitutions­gesetz. Später stellte sich heraus, dass es natürlich kriminelle Hintermänner gab, die die Frauen bandenmäßig schleusten. Wie im übrigen ja auch bei dem Flatrate-Bordell in Fellbach, wo jetzt neun Männer wegen schweren Menschenhandels angeklagt sind.

 

Das Problem ist, und das ist der zweite Punkt, dass wir so etwas nur noch sehr schwer nachweisen können, weil wir für unsere Ermittlungen einen sogenannten Anfangsverdacht brauchen. Früher hatten wir dafür den § 180a, der die „Förderung der Prostitution“ unter Strafe stellte. Aber der wurde abgeschafft.“

 

Zur Lage der Prostituierten in Deutschland noch einige aufschlussreiche Links:

https://www.querelles-net.de/index.php/qn/article/view/498/506

(Das Leben von Prostituierten - Buch - 2006)

 

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.interview-zum-menschenhandel-das-ist-oft-pure-gewalt.416f24c4-14f3-44b0-9172-df5bee2e78b6.html

 

Auszug:

Wie hat sich Markt des käuflichen Sex’ verändert?

Er hat sich in Richtung Zwangs- und Armutsprostitution verändert. In Stuttgart hatten im Jahr 2012 nur 18 Prozent der Frauen einen deutschen Pass. Dominiert wird der Markt von osteuropäischen Armutsprostituierten. Die Freier profitieren davon, denn nirgendwo sonst ist es so einfach und so günstig, sich eine Frau zu kaufen.

 

Wie erleben Sie die jungen Frauen?

Die Mädchen sind genauso normal und verletzbar wie unsere Töchter. Viele werden hergeschickt oder fahren mit einem Verwandten her, bekommen ihr Zimmer gezeigt und erfahren, was sie sagen müssen. Sie sind komplett fremd hier. Alle Informationen laufen über die Männer, von denen sie abhängig sind. Da wird ein weiblicher Körper zur Verfügung gestellt, und der Freier tobt sich aus.

 

Das ist nicht mehr Prostitution im herkömmlichen Sinne, sondern oft pure Gewalt, die da stattfindet. Viele junge Frauen sind daher traumatisiert bis in die Haarspitzen. Und weil es die Normalität ist, greift das neue Prostitutionsgesetz nicht – die Frauen können es gar nicht nutzen. Eine 18-jährige Analphabetin aus Osteuropa fordert ihre Rechte nicht ein. Sie nimmt stattdessen Drogen, Alkohol oder spaltet ihr Bewusstsein.“

 

Abschließend noch der Hinweis auf diese Seite - auch für Freier:

https://www.stoppt-zwangsprostitution.de/

 

Und wie Frauen über ihre Zwangslage berichten:

https://www.stoppt-zwangsprostitution.de/de/frauenerzaehlen.html

 

Auszug:

Wie erlebten Sie Ihre Situation?

„Ich habe einfach die Augen geschlossen. Ich musste alles machen, was die Männer wollten. Mein Unterleib brannte und es ekelte mich bis zum Brechreiz, wenn ich die Fremden küssen oder Oralsex machen musste. Ich habe nicht mehr gelebt, nur noch existiert.

Nadja, 18 Jahre, aus Bulgarien

 

„Ich habe immer innerlich geweint und mir war ständig schlecht. Ich kann heute noch schlecht schlafen und habe schreckliche Erinnerungen.“ Irina, 21 Jahre, aus Rumänien

Die Mehrheit der Frauen bei uns in der Puffwohnung haben Alkohol getrunken, um arbeiten zu können oder die Arbeit auszuhalten. Sie waren dann verwirrt und ihnen war egal, was sie machen sollten. Die haben dann vorgetäuscht, dass sie Lust haben und bekamen dann auch mehr Geld für besondere Leistungen.”

Ronja, 19 Jahre, aus Ungarn.“

 

Und weiter aus dem o.g. Link:

„Wie haben sich die Männer verhalten, die zu Ihnen als Kunden kamen?

Die Männer sind alle gleich, sie bezahlen Geld für Sex und wollen dann die Leistungen von uns. Sie haben kein Interesse an uns Frauen.“

Anita, 33 Jahre, aus Rumänien

Den Männern ist alles egal, sie verlangen Sex ohne Kondome. Sie wollen nicht darüber nachdenken, ob sie uns mit Krankheiten anstecken oder selbst krank werden.“

Tessy, 20 Jahre, aus Nigeria

 

Hätten Ihnen Kunden helfen können?

„Die Männer sollten genau schauen, in welcher Situation sich die Frau befindet. Wenn sie die Möglichkeit haben, müssten sie uns helfen, aus dieser Situation herauszukommen. Aber die meisten Männer wollten nicht helfen, die wollen sich nur befriedigen. Die Männer gehen auch nicht zur Polizei. Sie haben Angst, dass die Ehefrau was erfährt.“

Ronja, 19 Jahre, aus Rumänien

 

Ich habe vielen Männern gesagt, dass ich hier nicht freiwillig bin, dass ich hier arbeiten muss. Die glaubten mir nicht und sagten, was machst Du dann hier? Die Sprache war ein großes Problem, ich konnte sehr wenig Deutsch. Ich habe mit vielen Männern gesprochen, dass ich hier raus will, die haben Angst bekommen und sind weggegangen. Einer hat mir angeboten, er wolle mich heiraten, aber ich habe zu wenig verstanden. Sie verstehen nicht die Sprache, ich habe schnell geweint, sie sind einfach weggegangen.“

Marina, 20 Jahre, aus Ungarn..“

 

Die glauben mir nicht! Ihnen ist alles egal...

Lest es nur noch einmal u. verteilt es weiter an andere. So sieht es bei uns aus.

 

Wer etwas freiwillig tut, hat eine Wahl!

 

Vielleicht 10% machen es tatsächlich freiwillig, als Edelprostituierte oder Bordellbesitzerinnen. Doch können diese nicht für die restlichen 90% sprechen!

 

Frankreich hat es geschafft! Ein Gesetz FÜR die Menschenwürde der Frauen:

https://www.emma.de/artikel/frankreich-freierbestrafung-312873

 

Die Verursacher des ganzen Elends werden zur Rechenschaft gezogen: Männer/Freier/Frauenkäufer u. Menschenhändler. Denn die Nachfrage bestimmt diesen Frauenmarkt.

 

Vielleicht sollte Deutschland auch noch den Organhandel fördern u. den armen Ostblockländern anbieten, dass sie Nieren, Leber, Arme u. Beine etc. von Frauen ankaufen für reiche Patienten.

 

Die weiblichen Organe werden ja bereits verschachert. Wieso nicht auch noch der ganze Rest?

 

Ach, DAS sei was ganz anderes? Und wo ist der Unterschied? Wenn die das freiwillig machen - ist doch alles ok. Oder nicht?

 

Ihr merkt schon, so läuft das nicht. Wenn es um Prostitution geht wird die Menschenwürde mal eben über Bord geworfen.

 

Lasst Euch nicht verschaukeln! Die Frauenrechte werden mit Füßen getreten zum Nutzen von den jeweiligen Profiteuren. Das muss aufhören!

 

In diesem Sinne wünsche ich Euch

eine „erleuchtete“ Woche :-)

 

Liebe Grüße

Violine