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Jeden zweiten oder dritten Tag (1)

Hallo Ihr Lieben!

 

Passend zum 25.November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen möchte ich euch einige Fakten auf den Tisch legen.

 

Beginnen will ich mit einem Artikel aus der Süddeutschen Zeitung:

https://www.sueddeutsche.de/kultur/gewalt-frauen-kommentar-1.4219144

 

Auszug:

Jeden zweiten oder dritten Tag tötet ein Mann in Deutschland seine Partnerin. Das sind keine "Familiendramen" - sondern es handelt sich um ein strukturelles Problem, das nach öffentlicher Verantwortung verlangt.

 

Vorgestern. Heute. Und dann spätestens wieder am Wochenende. Jeden zweiten oder dritten Tag tötet ein Mann in Deutschland seine Partnerin. Das ist ein Ergebnis einer kriminalstatistischen Auswertung zu Partnerschaftsgewalt, die das Bundeskriminalamt durchgeführt hat und die Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) heute in Berlin vorgestellt hat.

 

Die schiere Wucht dieser Zahlen sagt: Das ist kein Privatproblem. Und doch behandelt die Gesellschaft Gewalt gegen Frauen noch immer so, als wäre sie eine Privatsache. Als wäre sie etwas, was hinter verschlossene Türen gehört, nur weil sie meist hinter verschlossenen Türen stattfindet. Das fängt schon bei den Formulierungen an, die in der medialen Berichterstattung über Fälle von häuslicher, oftmals auch sexualisierter Gewalt bemüht werden. Wenn ein Mann seine Frau tötet oder verletzt, ist oft von einem "Familiendrama" die Rede. Als sei hier ein Streit um den verkohlten Braten oder das ungespülte Geschirr eskaliert. Dabei geht es um Mord, um Totschlag. Und so sollte man es auch nennen. Alles andere ist verharmlosend."

 

Und weiter aus dem o.g. Artikel:

"Eine große Debatte über Gewalt gegen Frauen gibt es eigentlich immer nur dann, wenn Menschen mit Migrationshintergrund beteiligt sind. So wie in der Silvesternacht in Köln. Wie in Kandel. Wie jüngst in Freiburg. Dabei zeigen die Zahlen der Kriminalstatistik: Mehr als zwei Drittel der Tatverdächtigen in Fällen häuslicher Gewalt sind Deutsche. Gewalt gegen Frauen ist kein eingewandertes Problem. Kein alleiniges Problem sogenannter archaischer oder weniger emanzipierter Gesellschaften. Gewalt gegen Frauen ist Alltag in Deutschland und wurde viel zu lange nicht thematisiert, verschwiegen, in den Halbschatten des Privaten verdrängt.

 

Ganze Generationen von Frauen wurden nach der Maxime erzogen, dass man über so etwas nicht redet. Was im Schlafzimmer passiert, bleibt im Schlafzimmer. Erst 1997 wurde die Vergewaltigung in der Ehe strafbar. Im Bundestag stimmten damals 138 Abgeordnete dagegen. Unter ihnen waren Friedrich Merz und Horst Seehofer. Dabei liegt es gerade an Politik und Staat, endlich mehr öffentliche Verantwortung zu übernehmen. Es braucht mehr Geld und Raum für Kampagnen, die Gewalt gegen Frauen direkt und unverschleiert ansprechen. Mehr Geld für überlastete Frauenhäuser, die Frauen in Not aus Platzmangel abweisen müssen. Vor allem aber braucht es mehr Geld für Aufklärungsarbeit. Weil Gewalt gegen Frauen ein alltägliches Problem ist...“

 

Soviel mal aus dem Artikel. Bitte lest ihn euch komplett durch.

 

Als wenn Frauen nicht schon seit Jahren darüber sprechen würden, allen voran die EMMAs. Wieviele Jahre schon knapsen Frauenhäuser rum, die Regierung hat es gewusst.

 

Nur weil es jetzt die Istanbuler Konventionen gibt muss Deutschland handeln, sonst drohen empfindliche Strafen. Also aus Zwang, nicht etwa freiwillig. Das ist das Traurige u. Blamable dran.

 

Liebe Grüße

Violine