Hallo Ihr Lieben!
Bevor ich das noch vergesse, ähem. ;-)
Merry Christmas - God Jul - Noeliniz kutlu olsun - Merii Kurisumasu - Joyeux Noel - Idah Saidan Wa Sanah Jadidah - Chena tova - Feliz Navidad - Frohe Weihnachten!
Es ist ja immer so eine Sache mit den Traditionen.
Manche mögen ja ganz sinnvoll sein, aber der Rest könnte getrost über Bord geworfen werden.
Die „stillste Zeit im Jahr“.
Gibt es kaum noch, denn unsere Weihnachts-Traditionen haben daraus die „unruhigste Zeit im Jahr“ gemacht.
Weihnachtsgeschenke, Weihnachtsbraten, Weihnachtseinkäufe. Weihnachtsbaum, Weihnachtsdeko, Weihnachtsgebäck. Weihnachtsbesuch, Weihnachtspost, Weihnachtschaos...
In den Städten ist die Hölle los.
Noch schnell die allerletzten oder vielleicht auch die ersten Geschenke besorgen.
Drei Feiertage.
Der absolute Wahnsinn. Wie sollen wir das nur überstehen, wenn alle Läden dicht haben? Hamsterkäufe. Die Verwandtschaft kommt zu Besuch. Da muss dann alles picobello sein.
Der Geschenke Marathon.
Der Einzelhandel informierte uns
unlängst, dass wieder einmal - wie jedes Jahr - Parfüm u. Elektrowaren der Renner sind.
Das Weihnachtsessen.
Muss ausreichen um eine 20-köpfige Gesellschaft mindestens zwei Wochen bei Laune zu halten. Die Vorratsschränke werden bis zum Bersten gefüllt. Man weiß ja nie...
Entsprechend hören sich denn auch die Klagen an:
Gut, wenn es vorbei ist. Die Weihnachtszeit ist die schlimmste Zeit - nur Stress. Geldbeutel leer u. großer Familienkrach. Eine einzige Fresserei usw.
Bei den EngländerInnen sieht das dann etwa so aus mit den Traditionen:
Auszug:
„Eine Faustregel für Weihnachten in England lautet: Es kann gar nicht aufwendig und opulent genug sein! Dies gilt schon für die obligatorischen Weihnachtsgrußkarten. Über eine Milliarde Weihnachtskarten werden in England in den Adventswochen versendet. Ob großformatige Ausklappkarten, glitzernde Plüschdesigns oder ganz klassische Ansichtskarten mit historischen Weihnachtsmotiven – die Hauptsache ist, die Karten stechen hervor. Das Verschicken der Karten ist in vielen Familien ein weihnachtliches Ritual. Im schummrigen Kerzenschein macht man es sich in der Runde gemütlich, sortiert und vergleicht seine diesjährigen Schätze und macht sich gemeinsam ans Schreiben und Frankieren.“
Karten schreiben ist natürlich ne tolle Sache, kann ich nur empfehlen. Schreibt mehr! :-) Nicht nur wegen Weihnachten.
Und noch nen bisschen was aus Britain, weils so schön ist, hihi. ;-)
Auszug:
„Die englische Küche steht allgemein nicht in dem Ruf, große Highlights hervorgebracht zu haben. Die Inselküche ist etwas eigen und für den Kontinentaleuropäer ist die Begeisterung, die die Briten vielen ihrer Gerichte entgegenbringen, nur sehr schwer nach zu vollziehen. Das gilt neben vielen anderen englischen Spezialitäten auch für den Plumpudding, oder Christmas Pudding, das traditionell englische Weihnachtsgericht. Ohne Plumpudding wäre Weihnachten für die Briten überall auf der Insel nicht Weihnachten.
Das Plum pottage, wie die Speise damals genannt wurde, wurde aus zerkleinertem Rindfleisch oder Hammel hergestellt und mit Zwiebeln und den Trockenfrüchten, Brotkrumen, Gewürzen und Wein verfeinert....“
Wohl bekomms... :-)
Hier bei uns geht es leider, leider nur noch ums Einkaufen von Geschenken.
Ich mag diesen kollektiven Druck nicht, an Weihnachten so oder so sein zu müssen. Alles wird auf einmal so unwirklich.
Die „wichtigsten“ Fragen zur Zeit sind deswegen auch diese:
Hast du schon alle Weihnachtsgeschenke? Feierst du mit der Familie? Alles eingekauft? Und der Weihnachtsbaum?... Und: Bald ist es ja endlich vorbei!
Was? Das große (Fr)Essen? Das Dauer-Lächeln? Die Wiederholungen: Das war doch nicht nötig? Das Aufrechterhalten der guten Laune?...
Weihnachten - die „stillste Zeit im Jahr“.
Wenn wir das christliche Fest so hoch halten, ist uns dessen Bedeutung auch klar? Ohne Jesus gäbs das gar nicht, na sowas... Wen es interessiert:
https://www.bibleserver.com/text/Ne%C3%9C/Lukas2
https://www.bibleserver.com/text/Ne%C3%9C/Matth%C3%A4us1
Derweil drehen alle mehr oder weniger durch! Kein Geld da um einzukaufen bei den armen Familien. Schlagende Eltern, die ihren Frust an den Kindern ablassen u. die Kleinen - grün u. blau geprügelt - die Weihnachtszeit in Pflegefamilien verbringen.
Der kollektive Erwartungsdruck steigt ins Unermessliche. Der Alkoholkonsum steigt mit, auch die Gewalt. Und die Armut. Leere Kühlschränke. Verprügelte Frauen, zerstörte Kinderseelen.
Das „Fest der Hiebe“, nicht der Liebe?!
Ja, ich lasse mich ungern vom Lichterglanz des traditionellen Konsumwahnsinns blenden. Weihnachten hat eben nicht nur mit aberwitzigen Traditionen zu tun, sondern auch mit Frauen u. Kindern, die leiden.
Um ihnen wenigstens ein Stück weit die Chance einer Herberge/Zuflucht bieten zu können, gebt bitte diese beiden Links weiter:
https://www.homeless-online.de/
https://autonome-frauenhaeuser-zif.de/de/themen/frauenhausfinanzierung
Spenden sind gewünscht, gewollt u. können auch in manchen Fällen Leben retten!
Natürlich gibts auch das wichtige Hilfetelefon. Die Nummer findet ihr unten in der Fußzeile, auch zum weiter verteilen.
„Sehen und hören was wirklich ist – nicht was sein sollte…
Sagen was ich denke – nicht was ich sagen sollte…
Fühlen was ich wirklich fühle – nicht was ich fühlen sollte…
Fordern was ich möchte – nicht immer auf Erlaubnis warten…
Risiken eingehen – ohne mich immer erst abzusichern."
(Virginia Satir 1916 – 1988)
Passt gut auch Euch auf!
Ich wünsche Euch friedliche Tage
und alles Liebe
Violine
