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Das weibliche Geschlecht, die rechtsfreie Zone?!

Hallo Ihr Lieben!

 

Im Februar wird wieder getanzt.

FÜR das Recht von Frauen u. Mädchen auf ein gewaltfreies Leben.

http://www.onebillionrising.de/was-ist-one-billion-rising/

 

Auszug:

Jede 3. Frau weltweit war bereits Opfer von Gewalt, wurde geschlagen, zu sexuellem Kontakt gezwungen, vergewaltigt oder in anderer Form misshandelt. Jede 3. Frau, das sind eine Milliarde Frauen (one billion), denen Gewalt angetan wird … ein unfassbares Gräuel. Am 14. Februar läd der V-Day eine Milliarde Frauen dazu ein, raus zu gehen, zu tanzen und sich zu erheben, um das Ende dieser Gewalt zu fordern. Eine Milliarde Frauen – und Männer – überall auf der Welt. Wir zeigen der Welt unsere kollektive Stärke und unsere globale Solidarität über alle Grenzen hinweg. Es ist eine der größten Kampagnen weltweit, um zur Beendung von Gewalt gegen Frauen mit tausenden von Events in bis zu 190 Ländern der Welt.“

 

Deutschland hat 2012 die Europaratskonvention ratifiziert und sich damit verpflichtet Gewalt gegen Frauen u. Mädchen zu bekämpfen u. entsprechende Aufklärungskampagnen auf den Weg zu bringen.

https://www.unwomen.de/schwerpunkte/beendigung-der-gewalt-gegen-frauen.html

 

Auszug:

Die Formen von Gewalt sind vielfältig. Sie reichen von subtileren Formen wie Demütigungen, Beleidigungen und Einschüchterungen zu sexualisierten Belästigungen und Übergriffen, Schlägen, Vergewaltigungen, Zwangsheiraten, dem Zwang zu Sterilisation und Abtreibung, Säureattacken, Genitalverstümmelung, Massenvergewaltigungen und Frauenhandel. Auch digitale Gewalt weitet sich immer mehr aus. Gewalt gegen Frauen und Mädchen hat weitreichende Konsequenzen, sie schadet nicht nur den Frauen selbst, auch ihre Familien und die Gesellschaft sind davon betroffen. Auch setzt sich Gewalt oft über Generationen hinweg fort.

 

Alle 5 Minuten wird in Deutschland eine Frau misshandelt, gestalkt oder bedroht. Die kriminalstatistische Auswertung von Partnerschaftsgewalt zeigte erneut das erschreckende Ausmaß an Delikten, darunter Mord und Totschlag, Körperverletzungen, Vergewaltigung, sexuelle Nötigung, Bedrohung, Stalking und Nötigung, Zuhälterei und Zwangsprostitution. Insgesamt waren 113.965 Frauen  betroffen, 82 Prozent der Opfer und Überlebenden. 49,1 Prozent lebte in einem Haushalt mit dem Tatverdächtigen. Es handelt sich um Hellfeldziffern, man geht davon aus, dass 80 Prozent der Fälle im Verborgenen stattfinden. 

 

Bundesfrauenministerin Dr. Giffey erklärt dazu: Die Zahlen sind schockierend, denn sie zeigen: Für viele Frauen ist das eigene Zuhause ein gefährlicher Ort – ein Ort, an dem Angst herrscht. Häufiger als jeden dritten Tag wird in Deutschland eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. 2017 starben insgesamt 147 Frauen durch sogenannte Partnerschaftsgewalt. Das ist für ein modernes Land wie Deutschland eine unvorstellbare Größenordnung.“

 

Und weiter aus o.g. Link:

UN Women betrachtet die Beendigung der Gewalt gegen Frauen als moralische Verpflichtung. Sie ruft die Staatengemeinschaft dazu auf, der Kampagne „COMMIT“ beizutreten, um mit verschiedenen Maßnahmen wie der Verbesserung von Gesetzen oder der Durchführung von Aufklärungskampagnen entschlossener als bisher die Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu beenden. Deutschland trat „COMMIT“ im November 2012 bei und verpflichtete sich darüber hinaus zur Ratifizierung der Europaratskonvention 210 zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt sowie zu einer Verbesserung der Datenlage in Bezug auf geschlechtsspezifische Gewalt.“

 

Obwohl es schon so viele Aktionen, Kampagnen und Aufrufe gab über die letzten Jahrzehnte, hat sich an der Grundhaltung wenig verändert. Gewalt - gegen Frauen u. Mädchen gerichtet - hat nicht abgenommen. Die Ursachen liegen immer in der weiterhin bestehenden Diskriminierung von Frauen.

 

Zum besseren Verständnis möchte ich an dieser Stelle gerne einen UN-Artikel über die Fakten der weltweiten sexualisierten Gewalt an Frauen vorstellen:

https://www.unric.org/de/pressemitteilungen/26167-gewalt-gegen-frauen-die-fakten

 

Auszug:

Gewalt gegen Frauen hat verschiedene Formen – physische, sexuelle, psychologische und emotionale. Sie sind miteinander vernetzt und betreffen Frauen aller Altersklassen – von ungeborenen Babys bis zu älteren Menschen. Einige Arten der Gewalt wie der Menschenhandel sind grenzüberschreitend.

 

Frauen, die Gewalt erleben, leiden an zahlreichen gesundheitlichen Problemen. Die Fähigkeit, am öffentlichen Leben teilzunehmen, wird stark eingeschränkt. Gewalt gegen Frauen schädigt generationsübergreifend Familien und Gemeinschaften und fördert die Verbreitung anderer Gewaltformen in der Gesellschaft. Infolge der Gewaltakte verarmen Frauen, ihre Familien, Gemeinschaften und sogar ganze Nationen. Gewalt gegen Frauen beschränkt sich nicht auf spezielle Kulturen, Regionen, Länder oder einige Gruppen von Frauen. Die Ursachen der Gewaltakte liegen in der anhaltenden Diskriminierung von Frauen. Bis zu 70% aller Frauen werden im Laufe ihres Lebens Opfer von Gewalttaten

 

Und weiter aus dem o.g. Link:

°„Die weltweit am häufigsten auftretende Form von Gewalt gegen Frauen ist physische Gewalt durch einen vertrauten Partner.

 

°Es wird angenommen, dass weltweit eine von fünf Frauen im Laufe ihres Lebens Opfer einer (versuchten) Vergewaltigung wird.

 

°Sexualisierte Gewalt in Konflikten ist eine schwere Gewalttat der heutigen Zeit, die Millionen von Menschen betrifft – vornehmlich Frauen und Mädchen. Sie wird oft bewusst als weitreichende Strategie von bewaffneten Gruppen eingesetzt, um Gegner zu demütigen, die Bevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzen und die Gesellschaft zu zerstören.

 

°Durch ungeschützten und ungewollten Geschlechtsverkehr verbreitet sich HIV/AIDS rasch. Ungewollter Geschlechtsverkehr führt durch ein erhöhtes Risiko von Hautabschürfungen und Blutungen zu einer verstärkten Übertragung des Virus.

 

°Schätzungen zufolge mussten sich mehr als 130 Millionen Frauen Beschneidungen unterziehen – vor allem in Afrika und in einigen Ländern des Nahen Ostens. Jedes Jahr sind zwei Millionen Mädchen der Gefahr der Beschneidungsriten ausgesetzt.

 

°500.000 bis zwei Millionen Menschen werden jährlich in die Prostitution, Zwangsarbeit oder die Sklaverei verschleppt – 80% der Opfer sind Frauen und Mädchen.

 

°Frauen indigener Gruppen in Kanada sterben mit einer fünf Mal höheren Wahrscheinlichkeit an den Folgen von Gewalt als andere Frauen desselben Alters.

 

°Mehr als die Hälfte aller behinderten Frauen in Europa, Nordamerika und Australien sind Opfer von Gewaltakten. Im Vergleich erleiden nur ein Drittel der nichtbehinderten Frauen ähnliche Angriffe.“

 

Solange Männer davon ausgehen - immer noch - dass Frauen erniedrigt, gedemütigt, geschlagen, vergewaltigt u. verstümmelt werden dürfen u. das zu allen Zeiten, an allen Orten u. dazu ungestraft davon kommen, es außerdem geduldet u. verharmlost wird, solange wird diese Gewalt niemals enden.

 

Regierungen und Gesellschaften, die Gewalt an Frauen u. Mädchen dulden, gut heißen, verharmlosen, unterstützen, nicht ächten u. dagegen vor gehen, treten die Menschenrechte mit Füßen. Dazu gehört auch das Leugnen dieser Machtverhältnisse.

 

Unseren deutschen Regierungen werfe ich Unterlassung vor. Die Fakten sind bekannt, seit vielen Jahren. Bisher gab es in all den Jahren keine deutliche Aufklärungsmaßnahmen oder Kampagnen. Nie gab es seitens des Bundes eine klare Ächtung von sexualisierter Gewalt, die die Täter im Blick hat u. deren Frauenbild. Es gab, Gott sei Dank, eine Mini Reform was den Vergewaltigungs Paragraphen betrifft, doch kommen Vergewaltiger trotzdem noch oft straflos davon.

 

Das vorherrschende Frauenbild in unserer Gesellschaft - Frauen sind Objekte u. käuflich - wurde noch nie korregiert. Sexismus wird bagatellisiert. Männer und Jungen, die Frauen oder Mädchen nachstellen, sie belästigen, vergewaltigen, kaufen oder verkaufen werden in keinster Weise für diese Frauenverachtung öffentlich durch entsprechende Kampagnen der Regierung zurecht gewiesen  oder geächtet für dieses Verhalten. Es gibt keine bundeseinheitlichen Schulprojekte, die Respekt u. Würde der Frauen im Fokus haben.

 

Männer werden wegen ihres Geschlechts privilegiert u. Frauen diskriminiert. Das ist Fakt.

 

Es gibt noch eine ganze Menge zu tun, bis in unserer Gesellschaft wirklich ankommt, dass Frauen der gleiche Respekt u. die gleichen Rechte zustehen, wie es Männern von Geburt an zusteht. Frauen mussten immer um diese Rechte kämpfen zu allen Zeiten.

 

Aus diesem Grund möchte ich Euch bitten die u.g. Kampagnen zu unterstützen:

https://www.frauenrechte.de/online/themen-und-aktionen/haeusliche-und-sexualisierte-gewalt/u-untersuchungen

(Für ein gesundes u. gewaltfreies Heranwachsen)

 

https://frauenrechte.de/online/themen-und-aktionen/weibliche-genitalverstuemmelung2

(Mädchen in Europa vor Genitalverstümmelung schützen)

 

https://autonome-frauenhaeuser-zif.de/de/themen/frauenhausfinanzierung

(Finanzierung von Frauenhäusern)

 

Außerdem möchte ich Euch auf diesen unter die Haut gehenden Kurzfilm hinweisen:

https://www.sueddeutsche.de/panorama/youtube-film-majorite-opprimee-wenn-alle-frauen-maenner-waeren-1.1886801

 

Auszug:

In ihrem Kurzfilm zeigt die französische Regisseurin Eléonore Pourriat, wie eine Welt aussehen würde, in der Frauen sich wie Machos verhalten und Männer sexuell unterdrücken. Die Zuschauer bleiben mit Unbehagen zurück. In dem zehnminütigen Kurzfilm hat die Regisseurin die klassischen Geschlechterrollen umgedreht, um eine Welt zu zeigen, in der sich Frauen wie Männer und Männer wie Frauen verhalten.“

 

Hier geht es direkt zum Video:

https://youtu.be/V4UWxlVvT1A

 

Mehr zum Thema gibt’s wie immer bei den EMMAs zu finden:

https://www.emma.de/artikel/gewalt-jetzt-reden-wir-336295

https://www.emma.de/artikel/giffey-die-zahlen-sind-schockierend-336271

https://www.emma.de/artikel/wir-brauchen-einen-rechtsanspruch-336127

 

Stöbert gerne mal auf den Seiten der EMMA, da gibt’s reichlich Lesestoff. ;-)

 

Euch ein ruhiges Wochenende

und liebe Grüße

Violine