Missbrauch, Kirche, geschlossene Systeme und kein Ende

Hallo Ihr Lieben!

 

Es wurde mal wieder, wie oft eigentlich noch, über KirchenmitarbeiterInnen die Kinder „missbrauchen“ diskutiert im Vatikan. Was gibt es da zu diskutieren nach Jahrzehnten der Vertuschung…

 

Handeln ist angesagt. Doch besser wäre eine komplett neue Haltung. Denn bisher erkenne ich kein Einsehen. Keine Grundsatzentscheidung. Kein Erkennen dass es hier um Sexualstraftäter geht.

 

Derweil werden weitere „Fälle“ bekannt…

https://www.gmx.net/magazine/panorama/286-katholische-priester-texas-sexueller-uebergriffe-beschuldigt-33545762

 

Auszug:

286 katholische Priester in Texas sexueller Übergriffe beschuldigt. Die "New York Times" hatte am Freitag berichtet, dass 286 Priester aus 14 Diözesen in Texas glaubhaft beschuldigt wurden. Einige der mutmaßlichen Täter sind bereits gestorben, die meisten sind schon seit Jahren nicht mehr aktiv im Priesteramt. Die Nachrichten aus Texas sind ein weiterer Fall in einem offenbar riesigen Missbrauchsskandal innerhalb der katholischen Kirche der USA. Die Enthüllungen hatten mit einem Bericht der Strafverfolgungsbehörden in Pennsylvania begonnen. Seitdem haben zahlreiche weitere Bundesstaaten Untersuchungen eingeleitet.“

 

Wie ich bereits an anderer Stelle geschrieben hatte in dieser Rubrik, solange Kirchenrecht das Strafrecht aushebelt u. unser Staat so etwas zulässt, werden weiter Täter geschützt u. nicht etwa die Opfer/Betroffenen.

 

Alice Schwarzer nannte das mal treffend: Geschlossene Systeme.

 

Leider gibt es noch mehr davon, außerhalb der katholischen Kirche. Unlängst las ich auch von Missbrauch bei den Zeugen Jehovas u. das nicht erst seit heute.

 

Hier mal zwei Artikel dazu:

Mai 2018

https://www.rundschau-online.de/aus-aller-welt/hunderte-faelle-zeugen-jehovas-wegen-verdachts-auf-sexuellen-missbrauch-unter-druck-30137948

 

Auszug:

Hunderte Fälle Zeugen Jehovas wegen Verdachts auf sexuellen Missbrauch unter Druck.

 

Die Betroffenheit der Niederländer ist groß. Nach einigen ersten Berichten über sexuelle Gewalt gegen Kinder bei den Zeugen Jehovas gründete Raymond Hintjes im November 2017 die Hilfsorganisation Reclaimed Voices (übersetzt etwa: wiedergewonnene Stimmen). Ihre Aufgabe: Opfer vom Missbrauch in den Reihen der Religionsgemeinschaft sollen ermutigt werden, auszusteigen und sich zu melden. Vor wenigen Tagen zog er Bilanz: Innerhalb nicht einmal eines halben Jahres berichteten 276 Männer und Frauen von Vergewaltigungen und sexuellen Übergriffen, die teilweise schon Jahre zurückliegen.

 

„Missbrauch bei den Zeugen Jehovas ist ein weltweites Problem“, sagte Hintjes jetzt. Er wundere sich, warum das Thema in Deutschland noch nicht aufgegriffen worden sei. Tatsächlich häufen sich seit einiger Zeit die schweren Vorwürfe gegen die Gemeinschaft, die in Deutschland juristisch um ihre Anerkennung als Kirche kämpft.

 

Matthias Neff, Ansprechpartner im Bischöflichen Generalvikariat der Diözese Trier für Religions-, Weltanschauungs- und Sektenfragen, sagt, warum es schwer ist, an Opfer heranzukommen: „Die Zeugen sind eine Organisation, die man als geschlossenes und autoritäres Regime bezeichnen könnte. Sie sind dafür bekannt, dass sie sich abschotten.“ Außeneinsichten bleiben daher kaum möglich. Hinzu kommt, dass viele Opfer sexuellen Kindesmissbrauchs bestätigten, sie seien erheblichem Druck ausgesetzt gewesen, sich nicht gegenüber Behörden oder der Polizei zu outen.

 

Die Zeitung „Guardian“ richtete eine Seite im Internet ein, wo sich binnen kürzester Zeit mehr als 100 Personen meldeten. Ein Betroffener beschrieb die religiöse Gruppe als „Paradies für Pädophile“. Opfer hätten aber auch Angst, Vorwürfe zu erheben, dann aus der Gemeinde geworfen und von ihren Familien getrennt zu werden, sagen Experten.“

 

2017 Zeugen Jehovas Schweiz

https://www.tagesanzeiger.ch/panorama/vermischtes/tausende-sexuelle-uebergriffe-bei-den-zeugen-jehovas/story/22658338

 

Auszug:

„Die christlich-fundamentalistische Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas, auch Wachtturm-Gesellschaft genannt, sorgt weltweit für Schlagzeilen, weil sie jahrzehntelang den sexuellen Missbrauch von Minderjährigen vertuscht und verheimlicht hat. Prozesse in vielen Ländern dokumentieren das grosse Ausmass der Übergriffe von zum Teil ranghohen Zeugen.

 

Die Behörden der meisten Länder wagen es aber nicht, Licht in das dunkle Kapitel der Glaubensgemeinschaft zu bringen, die eine Parallelwelt aufgebaut hat.

 

Am systematischsten arbeitet zurzeit Australien solche Übergriffe auf.

 

Die Untersuchungskommission Royal Commission hat in ihrem kürzlich erschienenen Bericht eine erschütternde Bilanz gezogen. Sie sieht sich deshalb gezwungen, ab dem 6. März weitere Untersuchungen durchzuführen. Von 1950 bis 2014 haben mutmasslich 1006 Gläubige der Zeugen Jehovas 1800 Kinder sexuell missbraucht, heisst es im Bericht. Die Kommission stützt sich dabei auf interne Aufzeichnungen und Dokumente, die die Kommission beschlagnahmen liess. Weder die Leitungsgremien noch die Eltern der Opfer haben die Übergriffe den Behörden gemeldet. Die Angehörigen wagen es meist nicht, gegen den Willen der Leitungsgremien rechtliche Schritte zu unternehmen. Es ist davon auszugehen, dass die Dunkelziffer erheblich ist, denn die Führungsinstanzen haben viele Unterlagen über den sexuellen Missbrauch von Minderjährigen vernichtet. Ausserdem muss befürchtet werden, dass viele Übergriffe nicht gemeldet wurden.

 

Der Amerikaner William Bowen erlebte in seiner Funktion als Ältester, dass die internen Regeln der Wachtturm-Gesellschaft die Aufdeckung von Kindesmissbrauch verhinderten. Deshalb richtete er Ende der 90er-Jahre übers Internet einen Aufruf an Betroffene. Die vielen Reaktionen zeigten ihm die Tragweite der sexuellen Gewalt innerhalb der Wachtturm-Gesellschaft. Er trat aus der Glaubensgemeinschaft aus und gründete das Aufklärungsportal Silentlambs.org. Insgesamt wurden ihm in kurzer Zeit 23'720 mutmassliche Fälle von Kindesmissbrauch gemeldet, wobei 80 Prozent davon nie zur Anzeige gekommen seien.

 

Aktuell laufen in den USA Dutzende Verfahren gegen Zeugen Jehovas wegen sexueller Gewalt gegen Kinder. Meist ist auch die Wachtturm-Gesellschaft eingeklagt, weil der Schutz der Opfer mangelhaft gewesen sei und sie die Täter gedeckt habe. Entschädigungen und Bussen gehen in die Millionen.“

 

Wie in allen geschlossenen Systemen, sei es in Familien, Schulen, Sportvereinen, Internaten oder eben in kirchlichen Einrichtungen, allen ist gemein, dass dieses System sich immer auf die Seite der Täter stellt u. die Opfer totschweigt oder sogar bedroht.

 

Was für Betroffene noch ein zusätzliches Trauma ist, zur sexuellen Gewalt u. dem Vertrauensbruch. Wenn sie es dann tatsächlich wagen den Mund aufzumachen, werden sie nicht ernst genommen, alles wird verheimlicht oder sei selber werden zu Schuldigen erklärt, damit alles unter dem Teppich bleibt.

 

Und nun also wieder Kinder, deren Not nicht erkannt wurde.

 

Sexueller Missbrauch auf dem Campingplatz u. das über Jahre. Noch dazu ein Pflegekind, was vom Jugendamt an einen alleinstehenden Mann auf einem Campingplatz in einem verlodderten Wohnwagen vermittelt wurde u. dadurch zum Lockvogel wurde für andere Kinder. Die Polizei wurde Jahre vorher informiert, dass da was faul sein könnte u. ermittelt nicht, obwohl es eindeutige Zeichen von Missbrauch gibt….

 

Das alles reicht ja noch nicht. Nun verschwinden auf einmal Beweismittel?! Wer käme denn dabei nicht auf den Gedanken, dass evtl. auch Täter u. Mitwisser unter den ermittelnden Beamten zu finden sind?

 

Hier mal ein Artikel dazu:

https://www.focus.de/politik/deutschland/missbrauch-auf-campingplatz-akten-verschwunden-hinweise-verpennt-die-lange-liste-des-behoerden-versagens-in-luegde_id_10360991.html

 

Auszug:

„Die Liste der Pannen bei den Ermittlungen im Missbrauchsfall auf einem Campingplatz in Lügde (NRW) wird immer länger. Erst jetzt wird bekannt, dass Beweismaterial aus der Polizeibehörde seit Wochen verschwunden ist und ein unerfahrenen Anwärter für die Beweisauswertung eingesetzt wurde.

 

Auf einem Campingplatz in Lügde soll der 56 Jahre alte Andreas V. aus Lügde über viele Jahre hinweg Kinder sexuell missbraucht haben. Bislang sind 31 Opfer im Alter zwischen 4 und 13 Jahren identifiziert. Der Mann aus Lügde hatte 2016 die Tochter eines Bekannten als Pflegekind bekommen. Sie diente als Lockvogel für die Kinder und gehörte auch zu den Opfern. Der Hauptverdächtige sowie ein 33 Jahre alter Mann sollen die Taten gemeinsam begangen haben, ein weiterer Mann soll übers Internet Anweisungen gegeben haben. Im November 2018 kamen die Ermittler den Männern auf die Schliche. Alle drei sitzen in Untersuchungshaft.“

 

So wie es unser Missbrauchsbeauftragte Herr Röhrig immer wieder betont, es fehlt weiterhin an der nötigen Aufklärung u. Fortbildung. Unsere Kinder sind nie sicher in Deutschland. Was eine Schande ist u. für die Betroffenen alles nur noch schlimmer macht.

 

Und was macht die Bischofskonferenz, die sich immerhin mal vier Tage dem Thema Missbrauch gestellt hat? Es gibt einige gute Statements, aber das reicht bei weitem nicht:

https://www.gmx.net/magazine/panorama/druck-papst-waechst-sturm-vorueberziehen-33578782

 

Auszug:

„Für Papst Franziskus und die katholische Kirche steht viel auf dem Spiel. Was kann die beispiellose Anti-Missbrauchskonferenz in Bewegung setzen? Vorschläge und Appelle gibt es viele, wie Missbrauch verhindert und aufgearbeitet werden kann. Konkret ist wenig.

 

Der deutsche Kardinal Reinhard Marx hat beim Anti-Missbrauchsgipfel im Vatikan ein Ende der Geheimniskrämerei um sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche gefordert. Offen prangerte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Samstag auch Vertuschung und Machtmissbrauch an: "Akten, die die furchtbaren Taten dokumentieren und Verantwortliche hätten nennen können, wurden vernichtet oder gar nicht erst erstellt." Nötig seien nun Fakten und Offenheit.

 

Opfervertreter zeigten sich enttäuscht und auch wütend über den Verlauf. Die Spitze des Vatikans weigere sich, klare Richtlinien und Vorgaben für die Weltkirche zu machen, sagte Matthias Katsch vom deutschen Opferschutzverband Eckiger Tisch. Die Kirche müsse es schaffen, sich eindeutig von Tätern und Vertuschern zu distanzieren, forderte er.

 

"Wir müssen uns eingestehen, dass uns unsere Mittelmäßigkeit, Scheinheiligkeit und Selbstgefälligkeit an diesen schändlichen und skandalösen Punkt geführt haben, an der wir uns als Kirche befinden", mahnte die nigerianische Ordensschwester Veronica Openibo in der Synodenaula. "Zu oft wollen wir ruhig bleiben, bis der Sturm vorüberzieht! Dieser Sturm wird nicht vorüberziehen. Unsere Glaubwürdigkeit steht auf dem Spiel."

 

Wohl wahr.

 

Hier das Statement des Papstes zur „Kinderschutzkonferenz“:

https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2019-02/kinderschutzkonferenz-rede-papst-franziskus-missbrauch-vatiab.html

 

Auszug:

„Unsere Arbeit hat uns dazu geführt, einmal mehr anzuerkennen, dass das schwere Übel des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen leider in allen Kulturen und Gesellschaften ein geschichtlich verbreitetes Phänomen ist. Dieser Missbrauch ist erst in relativ jüngerer Zeit Gegenstand systematischer Studien geworden und dies dank eines Bewusstseinswandels der öffentlichen Meinung über ein Thema, das in der Vergangenheit tabu war, das heißt, dass alle von seiner Existenz wussten, aber keiner darüber sprach.

 

Das bringt mir auch eine grausame religiöse Praxis in Erinnerung, die in der Vergangenheit in einigen Kulturen verbreitet war, nämlich Menschen – oft Kinder – bei heidnischen Ritualen zu opfern. Allerdings legen die verfügbaren Statistiken über den sexuellen Missbrauch von Minderjährigen, die von verschiedenen nationalen und internationalen Organisationen und Organismen (Weltgesundheitsorganisation WHO, UNICEF, Interpol, Europol u.a.) erstellt wurden, bis heute nicht das wahre Ausmaß des Phänomens offen. Es wird häufig unterschätzt, vor allem weil viele Fälle des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen nicht angezeigt werden, insbesondere die im familiären Bereich begangenen.

 

Selten vertrauen sich die Opfer wirklich jemanden an und suchen Hilfe. Hinter diesem Widerstreben mag Scham, Verwirrung, Furcht vor Vergeltung, Schuldgefühl, Misstrauen gegenüber den Institutionen, kulturelle oder soziale Konditionierung, aber auch Unkenntnis über die Dienste und Strukturen, die helfen können, stehen.

 

Die erste Evidenz, die sich aus den verfügbaren Daten ergibt: wer Missbrauch begeht, das heißt Gewalt (körperlich, sexuell oder psychisch) anwendet, sind vor allem Eltern, Verwandte, die Partner von Kinderbräuten, Trainer und Erzieher.

 

Und weiter aus obigem Link:

„Die Unmenschlichkeit dieses Phänomens auf weltweiter Ebene wird in der Kirche noch schwerwiegender und skandalöser, weil es im Gegensatz zu ihrer moralischen Autorität und ihrer ethischen Glaubwürdigkeit steht. Die gottgeweihte Person, die von Gott auserwählt wurde, um die Seelen zum Heil zu führen, lässt sich von ihrer menschlichen Schwäche oder ihrer Krankheit versklaven und wird so zu einem Werkzeug Satans. In den Missbräuchen sehen wir die Hand des Bösen, das nicht einmal die Unschuld der Kinder verschont. Es gibt keine ausreichenden Erklärungen für diese Missbräuche gegenüber Kindern. Demütig und beherzt müssen wir anerkennen, dass wir vor dem Geheimnis des Bösen stehen, das gegen die Schwächsten erbost ist, weil sie Bild Jesu sind. Deshalb ist in der Kirche das Pflichtbewusstsein gewachsen, nicht nur danach zu streben, den höchst schwerwiegenden Missbräuchen durch Disziplinarmaßnahmen und zivile und kanonische Prozesse Einhalt zu gebieten, sondern auch sich dem Phänomen mit Entschlossenheit sowohl innerhalb als auch außerhalb der Kirche zu stellen. Sie fühlt sich gerufen, dieses Übel zu bekämpfen, das das Herzstück ihrer Mission berührt: das Evangelium den Kleinen zu verkünden und sie vor den reißenden Wölfen zu schützen.

 

Deshalb ist in der Kirche das Pflichtbewusstsein gewachsen, nicht nur danach zu streben, den höchst schwerwiegenden Missbräuchen durch Disziplinarmaßnahmen und zivile und kanonische Prozesse Einhalt zu gebieten, sondern auch sich dem Phänomen mit Entschlossenheit sowohl innerhalb als auch außerhalb der Kirche zu stellen. Sie fühlt sich gerufen, dieses Übel zu bekämpfen, das das Herzstück ihrer Mission berührt: das Evangelium den Kleinen zu verkünden und sie vor den reißenden Wölfen zu schützen.“

 

Im weiteren Verlauf des Textes tauchen tatsächlich auch mal die Worte „kriminelle Erscheinung“ auf. Ansonsten ruft der Pontifex seine Kirche dazu auf allgemein(!) gegen diese Abscheulichkeit zu kämpfen auf der Welt u. relativiert in seiner Rede eher die große Schuld der kirchlichen Täter.

 

Man kann ihm zugute halten, dass er sich wirklich hineingekniet hat in die ganze Materie, die Dinge auch benennt u. deutlich macht, wie schwer die Opfer, die Kinder geschädigt wurden. Er erwähnt auch, dass nicht die Institution geschützt werden muss, sondern die Kinder.

 

Die Zerrissenheit ist deutlich zu spüren, zwischen dem Schutz seiner eigenen Schäfchen u. dem Schutz der Kinder, so wie der Aufklärung u. Reinigung der Kirche. Es fällt sehr auf, dass für die sexuelle Gewalt an Kindern meist nur die Begriffe Phänomen u. Übel verwendet werden. Nicht etwa Sexualstraftat, was sie ja ist.

 

Der Papst fordert seine Kirche u. auch die Täter, die ja noch unter ihr weilt, dazu auf die Kinder vor diesen reißenden Wölfen zu schützen u. den Opfern zuzuhören...

 

Sehen wir also, was ganz praktisch geschehen wird…. Um im christlichen Kontext zu bleiben:

 

„Hütet euch aber vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber reißende Wölfe sind! An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen….“ Bibel, Matthäus 7,15-16

 

Diese „Früchte“ faulen noch viel ärger, wie aktuell zu erfahren ist: Nonnen wurden von Priestern systematisch vergewaltigt! Es scheint, das ist erst die Spitze des vatikanischen Eisberges...

https://www.arte.tv/de/videos/078749-000-A/gottes-missbrauchte-dienerinnen/

 

Auszug:

„Nach der Enthüllungsserie über die Vergehen pädophiler Priester tritt jetzt ein weiterer Skandal zutage, den die Kirche bislang noch zu vertuschen sucht: Überall in der Welt werden Ordensschwestern von hierarchisch über ihnen stehenden Klerikern sexuell missbraucht – von Priestern und Würdenträgern bis in den Vatikan hinauf. Den Dienerinnen Gottes, die in Folge dieser Vergehen schwanger werden, droht der Verstoß aus ihren Gemeinschaften oder sie werden zur Abtreibung gezwungen.

 

Diese systemimmanenten Verbrechen wurden zumeist ignoriert und sündige Priester vom Vatikan-Gericht freigesprochen. In den letzten 20 Jahren fing die Mauer des Schweigens jedoch an zu bröckeln. Trotz expliziter Berichte, die von Hinweisgebern an den Heiligen Stuhl gerichtet wurden, gaben sich drei Päpste die Ferula in die Hand, ohne der systematischen sexuellen Versklavung von Ordensfrauen einen Riegel vorzuschieben.“

 

Und ein weiterer Artikel:

https://www.sueddeutsche.de/medien/arte-doku-missbrauch-nonnen-sexuelle-gewalt-katholische-kirche-1.4354003

 

Auszug:

„Zwei Jahre lang suchten die Dokumentarfilmer Eric Quintin und Jean Marie Raimbault Ordensfrauen, denen von Priestern sexuelle Gewalt angetan wurde. Sie fanden sie in Frankreich und Deutschland, in Italien, Kanada und Kamerun - der Missbrauch von Nonnen geschieht weltweit. Die Methoden der Täter mögen sich von Region zu Region unterscheiden: In Europa und Kanada machten die Priester die Frauen häufig seelisch von sich abhängig, als geistliche Begleiter und Beichtväter, ehe sie zur Tat schritten. In ärmeren Ländern brauchte es solche Tarnungen und Umwege oft gar nicht, es florierte der Menschenhandel im Namen des Herrn. Die Grundkonstellation war überall gleich: Eine Nonne ist demütig und gehorsam, ein Priester der Gesandte Gottes. Die Täter nutzten das gnadenlos aus, rechtfertigten sich pseudotheologisch, bildeten gar Schüler aus. Vor 20 Jahren schon gab es erste Berichte über die Gewalt - doch sie wurde weiter vertuscht, die Frauen blieben allein...“

 

Kein Wunder, dass die „Schafe“ davon rennen…

 

Ich hoffe für alle Betroffenen, dass endlich Strafrecht vor Kirchenrecht gilt u. die Täter zur Rechenschaft gezogen werden!

 

Da ist auch unser Staat, unsere Justiz gefragt, finde ich. Denn wenn eine Institution systematisch Verbrechen begeht, bzw. sie totschweigt als Mitwisserin, dann sollte das als Straftat geahndet werden um die Strukturen dieser Vertuschungs-Systeme endlich aufzulösen.

 

Um die Sache vorerst beiseite zu legen – zu schlimm was dort geschieht - will ich erneut an die beiden Hilfetelefone erinnern:

https://beauftragter-missbrauch.de/hilfe/hilfetelefon/

 

Die kostenfreie Nummer:

0800-22 55 530 (kostenfrei und anonym)

 

Und das Hilfetelefon für Frauen:

https://www.hilfetelefon.de/beratung-fuer-frauen.html

 

Die kostenfreie Nummer:

08000 116 016 (365 Tage im Jahr, rund um die Uhr)

 

Bitte weiter verteilen!

Steht auch unten in der Fußzeile meines Blogs. ;-)

 

Liebe Grüße

Violine