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Die ungerechte Lohnlücke

Hallo Ihr Lieben!

 

Gestern fand wieder einmal – ja immer noch! - der Equal Pay Day statt. Es gab viele gute Aktionen, aber leider auch mal wieder unsägliche Artikel, die das alles kleinreden u. verharmlosen wollen.

 

Pinkstinks hat sich diese Ansagen mal genauer angeguckt:

https://pinkstinks.de/die-wahrheit-ueber-den-gender-pay-gap/

 

Auszug:

„Heute ist Equal Pay Day. Das bedeutet, dass heute wieder einmal darauf hingewiesen wird, dass Männer und Frauen unterschiedlich bezahlt werden: In Artikeln, Kommentaren oder auch mit coolen Werbeaktionen wie dem „Frauenticket“ der Berliner Verkehrsbetriebe soll der sogenannte Gender Pay Gap, also die geschlechtsspezifische Lohnlücke, sichtbar gemacht werden.

 

„Genauer nehmen“ ist allerdings das Stichwort. Denn seit der Ausrufung des Tags für die gleiche Bezahlung Mitte der 60er Jahre in den USA mehren sich die Stimmen derer, die das ganze für eine Luftnummer ohne Substanz halten. Und seit einigen Jahren weisen sie regelmäßig darauf hin, dass das mit den 21% Lohnunterschied so nicht stimmen würden, weil es sich dabei lediglich um die Differenz zwischen dem durchschnittlichen Bruttolohn von Männern und Frauen handelt, die nicht abbilden würde, dass Frauen sich häufiger für Teilzeit und schlechter bezahlte Jobs entscheiden. Oftmals geschieht das mit großer Geste auf die in der Überschrift erwähnte „Wahrheit über den Gender Pay Gap“. Dass es einen Unterschied zwischen bereinigtem und unbereinigtem Gender Pay Gap gibt, ist so geheim, dass sogar die Tagesschau darüber einen ihrer 100 Sekunden Erklärfilme gemacht hat – also gar nicht.

 

Die Wahrheit über den Gender Pay Gap ist, dass er eine absolute Unverschämtheit ist. Noch unverschämter ist allerdings der Umgang damit, das peinliche Beharren darauf, dass das vor allem persönlichen Befindlichkeiten und Entscheidungen von Frauen geschuldet ist, die sich ja nicht so einfach abstellen lassen.

 

Frauen vorzuhalten, sie würden nun einmal eher zu einem klassischen Frauenberuf greifen als zum hochdotierten IT-Job oder sich mit Teilzeitarbeit die Aufstiegschancen vermasseln, ist neben der schlechteren Bezahlung nur ein weiterer Tritt in die Beine.

 

Und weiter aus o.g.Link:

"Wie gesagt: Über die konkreten Zahlen in Sachen Entgeldgleichheit können wir gerne reden. Also welchen Abstand es genau bei gleicher Qualifikation gibt und mit welchen Maßnahmen der sich überwinden lässt. Aber dann reden wir auch darüber, warum Deutschland im europäischen Vergleich so schlecht aussieht und, und darüber, wieso Care Tätigkeit immer noch als Pillepalle, das bisschen Haushalt abgetan wird. Die 21% sind real. Diejenigen, die diese Zahl in Abrede stellen, verweisen gerne darauf, dass die Realität komplexer ist als sich durch die nackte Zahl ausdrückt. Das ist zweifellos richtig. Tatsächlich ist die Realität aber noch viel komplizierter als die Kritik zur Relevanz des Gender Pay Gap. Die Gründe dafür vor allem „im Privatleben“ zu verorten, ist ein durchschaubarer Versuch, sich nicht mit den systemischen Gründen befassen oder sie gar verändern zu müssen...“

 

Danke liebe Pinkstinks!

Wer mehr wissen möchte, schreibt an Pinkstinks. ;-)

 

Liebe Grüße

Violine