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Eine unendliche Geschichte...

Hallo Ihr Lieben!

 

Wegsehen und Weghören.

Verdrängen und Abwehren.

Kollektives Ausblenden und Ignorieren.

 

Der Bund macht es vor - wir folgen?

 

Das ist die Haltung - immer noch - die bei viel zu vielen Menschen vorherrscht, wenn es um das unangenehme Thema Kindesmissbrauch geht. Doch dadurch ändert sich nichts, sondern die ganze Situation wird noch schlimmer.

 

Es wurde so einiges getan - das ist auch gut so - aber meistens dann, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist u. danach verschwindet das Problem wieder.

 

Das gar nichts gut ist und diese Ignoranz die Gewalt gegen Kinder eher noch fördert, wird aus den den von mir zusammen gestellten Seiten mehr als deutlich.

 

https://www.sueddeutsche.de/panorama/un-bericht-ueber-sexuelle-ausbeutung-von-kindern-gestohlene-kindheit-1.1910207

 

Auszug:

Immer mehr Kinder werden Opfer sexueller Ausbeutung. Ein UN-Bericht kritisiert die dahinter stehende Industrie. Die Nachfrage steige weiter - "unterstützt durch ein Milieu aus sozialer Toleranz, Komplizenschaft und Straflosigkeit".

 

Johannes-Wilhelm Röhrig, der unabhängige Missbrauchsbeauftragte der Regierung ist empört über diese Haltung, die ganz besonders bei PolitikerInnen beliebt ist. In einem Interview nimmt er Stellung dazu:

https://www.deutschlandfunkkultur.de/kindesmissbrauch-eine-unendliche-geschichte-von-zumutungen.990.de.html?dram:article_id=276788

 

Auszug:

Die Bürger seien nicht bloß ahnungslos, wenn es um Kindesmissbrauch geht, sagt Johannes-Wilhelm Rörig. Der unabhängige Beauftragte kritisiert die Abwehr und die Verdrängung des Themas in der Gesellschaft.

 

Ich habe wirklich den Eindruck aus der Arbeit der letzten zwei Jahre, dass bei vielen Menschen starke Abwehrmechanismen, Verdrängungsmechanismen bei diesem Thema des sexuellen Kindesmissbrauchs einsetzen. Viele wollen sich mit dem Thema nicht beschäftigen und sehen auch die Auseinandersetzung damit schon als Zumutung an.

 

Das Thema wird nicht von alleine bearbeitet und es ist wichtig, dass wir einen Motor haben, der dieses Thema auf die politische Tagesordnung setzt. Ich hatte schon an der einen oder anderen Stelle in der letzten Legislaturperiode den Eindruck, dass auch gebremst wurde.

 

Gebremst wurde von wem? Von den betroffenen Institutionen oder auch von der Politik? Von der Politik vornehmlich, würde ich sagen."

 

Und weiter aus o.g. Link:

Die Frage des ergänzenden Hilfesystems ist in meinen Augen inzwischen fast eine unendliche Geschichte von Zumutungen und Enttäuschungen für Betroffene. Ich muss das so hart formulieren. Es hatten sich im November 2011 drei Bundesministerinnen vor die Kameras gestellt und Betroffenen versprochen, dass schnell und unbürokratisch hundert Millionen Euro als ergänzende Hilfen zur Verfügung gestellt werden.

 

Bis heute sind erst 50 Millionen des Bundes zur Verfügung gestellt. Es ist ein sehr bürokratisches Verfahren, was auch von Betroffenen – aus meiner Sicht auch zu Recht – kritisiert wird. Da hat sehr viel Intransparenz geherrscht. Für mich ist das tatsächlich fast ein Beweis für ein politisches und administratives Versagen der letzten Jahre.

 

Ich habe den Eindruck, die Empfehlungen, die der Runde Tisch hier ausgesprochen hat, nämlich dass Beratungsstellen eine bessere personelle und finanzielle Ausstattung bekommen, und dafür sind die Kommunen und die Länder zuständig, dass diese Empfehlung noch gar nicht richtig zur Kenntnis genommen wurde von den Verantwortlichen.

 

Immerhin wurde inzwischen das Fortbestehen der Stelle des Missbrauchsbeauftragten in der Regierung beschlossen. So sicher war das anfangs nicht...

 

Bei den notwendigen Hilfesystemen sieht es ganz anders aus. Die dürfen jedes Jahr bangen, ob die „freiwilligen Leistungen der Länder“ weiter bewilligt werden. Damit steht u. fällt deren effiziente Arbeit mit Betroffenen/Opfern.

 

Ja, richtig gehört. Die Hilfesysteme werden nur über freiwillige Leistungen der Länder, Bußgelder u. Spenden finanziert. Der Bund will sich da nicht einmischen, sei nicht zuständig. Das sei das „Problem“ der Länder. Sind die Landeskassen leer können Betroffene/Opfer in die Röhre gucken.

 

Bisher gibt es keine bundesweite Regelung die eine verbindliche u. planungssichere Finanzierung der Hilfesysteme ermöglichen und das auf Kosten der Menschen, die Gewalt erleiden mussten.

 

Der Bund ist damit „Vorbild“ im Verdrängen und Abwehren von eigener Verantwortung in unserer Gesellschaft.

 

Zu recht kritisiert Herr Röhrig dieses Ausbremsen seitens der PolitikerInnen.

Wird diese unendliche Geschichte des Verdrängens und Wegsehens in unserer Gesellschaft je aufhören?

 

Veränderung geschieht nur durch Bewegung.

Informieren. Austauschen. Weitertragen.

Wellen machen. Hinhören. Laut werden.

 

Das Boot der Ignoranz zum Kentern bringen.

An neue Ufer schwimmen.

 

Hier geht es zum Hilfsportal Sexueller Missbrauch:

https://beauftragter-missbrauch.de/hilfe/hilfetelefon/

(Hilfsportal des Missbrauchsbeauftragten)

 

Ich wünsche Euch ein

wunderschönes Wochenende

u. liebe Grüße

Violine