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Frauenhäuser - Wieviel ist ein Frauenleben wert?

Hallo Ihr Lieben!

 

Unlängst hat die Zentrale Informationsstelle Autonomer Frauenhäuser (ZIF) einige interessante Daten auf ihrer Webseite, bzw. ihrer Facebook Seite gelistet über den Ist-Zustand in deutschen Frauenhäusern.

 

Obwohl schon seit Jahrzehnten den jeweiligen Regierungen bekannt ist, dass es an Plätzen in den Frauenhäusern fehlt u. auch eine Studie bewies, dass immer wieder Frauen in Lebensgefahr durch ihre Partner, abgewiesen werden mussten/und müssen. Geändert hat sich daran trotzdem nichts!

 

Ich habe mir erlaubt die Daten mal zu sammeln. Und möchte sie euch jetzt hier bekannt machen. Quelle: ZIF

 

Der Text zu den gesammelten Daten von ZIF:

 

Heute und in den kommenden 15 Tagen bis zum 8. März, wird die ZIF hier täglich, die Platzbedarfe jedes einzelnen Bundesland veröffentlichen. Die Posts setzen sich zusammen aus:

 

-Einwohner*innen des Bundeslandes.

-Bettenbedarf: 1 Bett pro 1 Frau und 1 Bett je durchschnittliche Geburtenrate im jeweiligen Land, d.h. für Deutschland: 2,59 Betten je 10.000 Einwohner*innen.

-Der IST- Zustand nach den Zahlen der Länderabfrage des BMFSFJ 2018.

-Das errechnete Defizit.

 

„Plätze in Frauenhäusern fehlen. ZIF hat mal aufgelistet, wie es aktuell aussieht:

 

Platzbedarf in DEUTSCHLAND insgesamt:
Einwohner*innen: 82.740 Mio
Bettenbedarf: 21.429
Ist: 6408
Defizit: 15.021

 

 

Und hier nun nach Ländern aufgesplittet:

 

 

Platzbedarf in Thüringen:
Einwohner*innen 2.151 Mio
Bettenbedarf: 557
Ist: 141
Defizit: 416

 

Platzbedarf in Schleswig-Holstein:
Einwohnerinnen: 2.890 Mio
Bettenbedarf: 748
Ist: 322
Defizit: 426

 

Platzbedarf in Sachsen-Anhalt:

Einwohner*innen: 2.223 Mio
Bettenbedarf: 576
Ist: 121
Defizit: 455

 

Platzbedarf in Sachsen:
Einwohnerinnen: 4.081 Mio
Bettenbedarf: 1056
Ist: 251
Defizit: 805

 

Platzbedarf im Saarland:
Einwohner*innen: 994.000
Bettenbedarf: 257
Ist: 81
Defizit: 169

 

Platzbedarf in Rheinland-Pfalz:
Einwohner*innen: 4.074 Mio
Bettenbedarf: 1055
Ist: 288
Defizit: 767

 

Platzbedarf in Nordrhein-Westfalen:
Einwohner*innen: 17.912 Mio
Bettenbedarf: 4639
Ist: 1189
Defizit: 3450

 

Platzbedarf in Niedersachsen:
Einwohner*innen: 7.963 Mio
Bettenbedarf: 2062
Ist: 367
Defizit:1695

 

Platzbedarf in Mecklenburg-Vorpommern:
Einwohner*innen: 1.611 Mio
Bettenbedarf: 417
Ist: 153
Defizit: 264

 

Platzbedarf in Hessen:
Einwohner*innen: 6.243 Mio
Bettenbedarf: 1617
Ist: 727
Defizit: 890

 

Platzbedarf in Hamburg:
Einwohner*innen: 1.831 Mio
Bettenbedarf: 474
Ist: 209
Defizit: 265

 

Platzbedarf in Bremen:
Einwohner*innen: 681.000
Bettenbedarf: 176
Ist: 123
Defizit: 53

 

Platzbedarf in Brandenburg:
Einwohner*innen: 2.504 Mio
Bettenbedarf: 648
Ist: 287
Defizit: 361

 

Platzbedarf in Berlin:
Einwohner*innen: 3.613 Mio
Bettenbedarf: 935
Ist: 466
Defizit: 469

 

Platzbedarf in Bayern:
Einwohner*innen: 12.997 Mio
Bettenbedarf: 3366
Ist: 821
Defizit: 2545

 

Platzbedarf in Baden- Württemberg:
Einwohner*innen: 11.023 Mio
Bettenbedarf: 2855
Ist: 755
Defizit: 2100"

 

Kurz, es fehlen deutschlandweit 15.021 Plätze/Betten für Frauen, die in akuter Lebensgefahr sind, meist zusammen mit ihren Kindern.

 

Heißt, sie werden wieder weggeschickt. Zurück dahin, wo sie verprügelt u. getötet werden könnten.

15.021 Frauen, die gefährdet sind.

 

Und machen wir uns nichts vor. Es kostet enorm viel Überwindung überhaupt den prügelnden Partner zu verlassen u. sich Hilfe zu suchen.

 

Doch dann stehen sie vor verschlossenen Türen. Tut uns leid, kein Platz. Müsst ihr eben sterben. Die Regierung hält es nicht für nötig, für ausreichende Plätze zu sorgen!

 

Wenn man jemanden verletzt am Straßenrand liegen lässt, obwohl man helfen könnte, wird das Unterlassene Hilfeleistung genannt u. ist strafbar.

 

Wenn unser Staat das tut, hat das keine Konsequenzen.

Nur für das Opfer….

 

Ich schreibe über diese schrecklichen Tatsachen seit nunmehr 7 Jahren (seit 2012). Solange u. selbstverständlich auch schon davor in den Jahren, machen die Frauenhäuser immer u. immer wieder darauf aufmerksam, informieren die jeweilig Regierenden, ohne Reaktion.

 

Wieviel ist ein Menschenleben wert?

 

Hier mal einer von abertausenden „Fällen“:

https://www.mopo.de/ratgeber/familie/-jahrelang-grundlos-verpruegelt--wenn-die-hoelle-auf-erden-das-eigene-zuhause-ist-32290666

 

Auszug:

„Immer wenn der Teufel in Jakobs* Vater fuhr – nach einer durchzechten Nacht oder wenn er morgens schlichtweg mit dem falschen Fuß auftrat – verging sich der Choleriker an seiner Ehefrau. Nicht selten musste Jakob selbst daran glauben. Dann hängte der meist grundlos wütende Vater den kleinen Jungen kopfüber am Holzgestell des Hochbetts auf und prügelte wie von Sinnen auf ihn ein. Über Monate und Jahre hinweg waren Jakob und seine Mutter massiver Gewalt ausgesetzt. Bis die Frau die Kraft zum Leiden verlor. Zum Schweigen, Erdulden, Abhängigsein.

 

Im Oktober 2014 vertraut sie sich einer Freundin an, die ihr rät, sich an die Zentrale Informationsstelle Autonomer Frauenhäuser zu wenden, um eine Zufluchtsstätte für Jakob, damals 12, und sich zu finden. Irgendwo in Deutschland"

 

Und weiter aus o.g.Link:

"Jakobs Mutter hat großes Glück: In einem Kölner Frauenhaus ist ein Platz für sie und Jakob frei. „Das ist leider nicht selbstverständlich“, sagt Claudia Schrimpf vom Verein „Frauen helfen Frauen e.V.“, der zwei autonome Frauenhäuser in Köln betreibt – und pro Jahr bis zu 800 Frauen aus Platzmangel abweisen muss. Jakob ist einer von rund 13.000 Kindern, die jährlich im Schlepptau ihrer geschlagenen Mütter Zuflucht in einem der 350 Frauenhäuser der Republik suchen. Viele dieser Kinder wurden selbst misshandelt und missbraucht – einige schon vor der Geburt: Zwei Drittel der betroffenen Frauen, so des Ergebnis einer Studie des Bundesfamilienministeriums, wurden während der Schwangerschaft misshandelt, auch durch Schläge und Tritte in den Unterleib.

 

Diese 13.000 Jungen und Mädchen sind nur die Spitze des Eisbergs: Experten gehen davon aus, dass lediglich 20 Prozent der betroffenen Frauen Hilfe suchen. Die Dunkelziffer derer, für die das eigene Zuhause der gefährlichste Ort ist, ist also wesentlich größer….“

 

Die aktuelle Familienministerin arbeitet hart daran, jetzt etwas zu ändern. Es geht auch nicht anders, denn Deutschland hat die sogenannten Istanbuler Konventionen ratifiziert – nach Jahren des Verschleppens – u. ist nun verpflichtet(!) jeder Frau zu helfen, sonst gibt’s Strafzahlungen.

 

Wieso muss es erst Drohungen geben, bevor Deutschland etwas tut für Frauen u. Kinder?

 

Wer mehr Infos möchte, kann sich auch an die Seite von ZIF wenden:

https://www.autonome-frauenhaeuser-zif.de/

https://www.autonome-frauenhaeuser-zif.de/de/themen/frauenhausfinanzierung

https://www.autonome-frauenhaeuser-zif.de/de/themen/frauenhausfinanzierung/aktuelles

 

Und nochmal das Hilfetelefon:

(Ich hab noch nicht heraus gefunden, wie ich den Button in der Fußzeile aktiviert bekomme, damit man direkt auf deren Seite verlinkt wird, sorry)

https://www.hilfetelefon.de/

 

Liebe Grüße

Violine