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Danach ist nichts mehr wie es vorher war

Hallo Ihr Lieben!

 

Gewalt an Frauen kennt viele Gesichter.

Und sie lässt nicht nach.

47.504 Anrufe in etwa 10 Monaten.

So viele Frauen u. Mädchen suchten Hilfe.

 

Das „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“ hat die ersten Zahlen bekannt gegeben. Das tägliche Ausmaß von Gewalt an Frauen ist noch schlimmer als befürchtet.

 

Männergewalt - Drohungen, Sexuelle Gewalt, „Missbrauch“ an Frauen u. Mädchen.

https://www.emma.de/artikel/gewalt-47504-anrufe-beim-hilfetelefon-316729

 

Auszug:

Sie rufen die Nummer 0800/116 016 zu jeder Tages- und Nachtzeit an. Egal ob um 15 Uhr am Nachmittag oder um drei Uhr nachts – die Anrufstatistik zeigt keine einzige Stunde Leerlauf. 47.504 mal klingelte das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen zwischen seinem Start am 6. März 2013 und dem 31. Dezember 2013, das macht fast 160 Anrufe pro Tag.

 

So oft suchten ein Mädchen oder eine Frau Hilfe bei einer Beraterin, weil ihnen Gewalt droht, schon widerfahren ist und/oder sie sich aus der Gewaltsituation befreien wollen. 18.800 Mal wurde aus dem Anruf ein Beratungsgespräch, denn manchmal verlässt die Anruferin der Mut, manches Mal wird die Beraterin auch von einem Frauenhasser beschimpft.“

 

Und weiter heißt es dort:

Die meisten Anruferinnen, nämlich 6.471, melden sich, weil sie Opfer Häuslicher Gewalt geworden sind. Rund 2.600 haben „Gewalt außerhalb von Paarbeziehungen“ erlitten, was in den meisten Fällen sexuelle Gewalt bedeutet.

 

Aber es meldeten sich auch Frauen, die wissen wollten, wie sie sich gegen Mobbing oder Stalking zur Wehr setzen können. Knapp 180 mal ging es um eine drohende Zwangsverheiratung oder „Gewalt im Namen der Ehre“. 65 Frauen riefen an, weil sie Gewalt in der Prostitution erlebt hatten. In 13 Fällen drohte eine Genitalverstümmelung. Und fast 1.400 Anruferinnen wollten über Gewalt sprechen, die sie als Kind erlebt hatten. „Diese Zahlen sind erschreckend, denn dahinter verbergen sich persönliche Schicksale“, sagt Frauenministerin Manuela Schwesig."

 

Heutzutage wird wenigstens darüber gesprochen.

 

Doch zeigen die Zahlen uns, dass sich an der Haltung der Männer in unserer Gesellschaft nichts geändert hat. Gewalt an Frauen u. Mädchen ist keine Privatsache. Auch wenn sie im Privaten, ja im engsten Nahbereich passiert, von Vätern, Brüdern u. Partnern.

 

Es ist das gesellschaftliche Frauenbild, was diese Gewalt verschärft u. voran treibt.

 

-Frauen werden in Deutschland als das käufliche Geschlecht angesehen.

 

-Frauen wird eine Mitschuld gegeben bei Vergewaltigungen.

 

-Frauen sind Sexobjekte in der Werbung u. starren uns meist halb oder ganz nackt von jeder Plakatwand an. Räkeln sich hauchdünn bekleidet auf Kühlerhauben u. dienen den Werbemachern als Projektionsfläche. Sex sells.

 

-Gewalttätige Pornos wandern durch Schülerhandys u. unsere Kinder werden über solche erniedrigenden Frauendarstellungen inzwischen „aufgeklärt“.

 

Die Menschen die jetzt gleich wieder los poltern wie „prüde u. körperfeindlich“ die FeministInnen sind, sei gesagt, dass Feministinnen die waren, die den Frauen in den 60iger u. 70igern die Freude an der eigenen Lust u. Körperlichkeit zurück gebracht haben. Befreit von den aufgesetzten u. teils erzwungenen Sexphantasien der Männer.

 

Eine fröhliche u. unbeschwerte Lust am Körper u. der Sexualität haben absolut nichts mit diesem abscheulichen u. menschenverachtenden Frauenbild heutzutage zu tun.

 

Sexualisierte Gewalt ist Machtmissbrauch u. hat nichts mit Lust zu tun.

 

Unsere sexualisierte u. pornifizierte Gesellschaft kann geändert werden wenn wir selber aktiv werden u. dieses Menschenbild kritisch hinterfragen.

 

Wird die Gewalt an Frauen u. Mädchen weiter zunehmen, wohin führt uns das?

 

Zu behaupten, Sex sells sei eben heute modern ist ein Trugschluss.

Frauenerniedrigung ist nicht modern, sondern respektlos.

 

Wenn wieder einmal vergewaltigte Frauen durch die Medien denunziert werden, herablassend geschrieben wird, sie hätten ja auch nicht abends auf die Straße gehen sollen, dann erwarte ich von einer aufgeklärten Gesellschaft Protest.

 

Jede dritte Frau erleidet sexuelle Gewalt in Deutschland.

 

Danach ist nichts mehr wie es vorher war. Die Betroffenen/Opfer leiden unter den Folgen der Gewalt meist ein Leben lang. Das betrifft unsere ganze Gesellschaft. So ein Trauma wird an die nächsten Generationen weiter gegeben.

 

Von daher ist es ein dringendes politisches Problem, was auf die Tagesordnung im Bundestag gehört u. nicht nur am Rande mal Erwähnung findet.

 

47.504 Anrufe von Frauen u. Mädchen in 10 Monaten, die Gewalt durch Männer erlebt haben. Ein Spiegelbild unserer Gesellschaft.

 

Was tut Ihr persönlich um etwas zu ändern u. zu verbessern an diesem Frauenbild?

 

Ich wünsche Euch eine gutes Wochenende

u. liebe Grüße

Violine