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Sich empören - Gleichgültigkeit, Nazis, Frauenstreik

Hallo Ihr Lieben!

 

Sie hat mal wieder das geschrieben, was mir auch quer liegt. Sibylle Berg.

Manchmal nimmt sie mir die Worte förmlich aus dem Mund.

 

Seid laut, geht auf die Barrikaden. Empört euch, gebt euren Senf dazu.

Eine Haltung zu haben, darauf kommt‘s an.

 

Es gab Zeiten, da konnte man für seine eigene Haltung u. Einstellung das Leben verlieren. Heute jedoch haben wir unzählige Wege uns dem „Herdendenken“ zu verweigern.

 

https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/sibylle-berg-ueber-gleichgueltigkeit-nazis-antisemitismus-chemtrail-fanatiker-a-966593.html

 

Auszug:

Es hilft also nichts, man muss sich empören, man muss gegen das halten, was man für falsch erachtet. Gegen Nazis oder gegen Linksextreme, je nach Gutdünken. Man muss versuchen, Argumente zu finden, die möglichst viele andere auf die vermeintlich gute Seite bringen.

 

Es wird nichts an den großen Machtverhältnissen ändern, es wird nichts am System ändern, das die Welt auffrisst, während wir uns die Köpfe wegen irgendwelchem Mist einschlagen - aber egal: Man darf die Welt nicht komplett seinen Feinden überlassen, wo auch immer sie stehen.

 

Wenn die Medien Sie ankotzen, machen Sie einen Blog auf. Oder drehen Sie YouTube-Filme. Oder lancieren Sie ein Radioprogramm. Oder füllen Sie Bücher mit Ihren Thesen. Es gab noch nie so viele Möglichkeiten, seine Position zu vertreten. Nutzen Sie sie, bevor Sie über die gleichgeschalteten Medien jammern.

 

Wer sich nicht mehr wehrt, wer nicht mehr für die Welt kämpft, in der er leben will, ist schon tot. Und das passiert früh genug.“

 

Am der Tag der Hebammen wurde sich auch aufgeregt:

https://www.emma.de/artikel/proteste-am-internationalen-hebammentag-316923

 

Was mich unlängst - ok, das war 2014 - ziemlich ärgerte war diese Meldung:

https://www.welt.de/vermischtes/article126705520/Der-Tod-des-Siegertyps-in-der-weissen-Villa.html

 

Geht zwar „nur“ um einen niederländischen Banker, der seine Familie ausgelöscht hat. Aber die Form der Berichterstattung regte mich echt auf.

 

Der ganz Artikel quillt über von Anerkennung, Lobeshuddeleien - ein Siegertyp.

Ein Mann erschießt seine gleichaltrige Frau u. seine 22jährige Tochter.

 

Wieso steht da nicht:

Zwei Frauen um ihr Leben beraubt. Zwei Lebenslinien ausgelöscht.

Keine Zukunft, keine Lebensfreude, keine Fortsetzung - unwiderruflich ausgetilgt.

 

Und wieso? Weil der Typ seine weiße Weste versaut hat u. lieber gleich alles mit seinem Namen darauf ausradiert, erschießt. Zwei Frauenleben ausgelöscht.

 

Aber in der deutschen Medienlandschaft wird aus so einem entsetzlichen sinnlosen Dahinraffen zweier kostbarerer Leben eine „Hymne“ auf nen Siegertyp. :-(

 

So etwas regt mich echt auf. In was für einer Welt leben wir eigentlich?

 

 

Jetzt aber wieder was Freudiges. :-)

 

Die Schweizer Frauen haben mal wieder gezeigt, wie es geht: Frauenstreik!

https://www.emma.de/artikel/frauenstreik-schweiz-rekord-336939

 

Auszug:

Er wird in die Geschichte eingehen als „größte politische Aktion der neueren Geschichte“. Hunderttausende Frauen streikten am 14. Juni für Gleichberechtigung. Es waren sogar mehr als beim legendären Frauenstreik 1991 und ihre Aktionen waren äußerst kreativ. Von der rollenden Riesen-Klitoris bis zur lila Kathedrale.

 

Das hat die Schweiz noch nicht gesehen: Über eine halbe Million Frauen auf der Straße!

 

Man und frau bedenke: Im Verhältnis zur EinwohnerInnenzahl wäre das so, als ob in Deutschland fünf Millionen Frauen beim Streik und den dazugehörigen Aktionen mitgemacht hätten. Allein in Zürich gingen 160.000 Frauen auf die Straße, laut SGB war es die „größte politischen Demo der Geschichte“.

 

Kein Wunder, dass die Schweizer Frauenstreik in aller Welt Schlagzeilen machte, sogar die New York Times berichtete.“

 

Ob es so einen Frauenstreik wohl mal bei uns geben wird?

 

Euch ein sonniges Wochenende

u. liebe Grüße

Violine