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Weihnachten allein Zuhause

Hallo Ihr Lieben!

 

Für mich ist es schön die Feiertage u. die Zeit zwischen den Jahren alleine zu „feiern“. Es ist eine wunderbare Zeit sich zu sammeln, dem Körper wohl zu tun, sich durch Bücherberge zu lesen oder einfach die Seele baumeln zu lassen.

 

So war ich denn auch ziemlich überrascht als ich diese Tage mal als Suchbegriff: ‚Weihnachten gerne (!) alleine feiern‘ in den Internet-Suchmaschinen laufen ließ u. dort eine Batterie an Vorschlägen vorfand wie man Weihnachten NICHT alleine feiern muss, ups.

 

Das Netz ist voll mit „Problemlösungen“. Denn alleine an Weihnachten zu sein wird als furchtbar u. schlimm angesehen. Wie das?

 

Da gibt es haufenweise Tipps. Von „Partnersuche vor den Feiertagen“, bis hin zu „Ehrenämtern in karitativen Einrichtungen um nicht alleine zu sein“. Weiter geht es mit „So entgeht ihr dem Singleblues“ bis zu küchenpsychologischen Ratschlägen „Wer konkret plant wird von der Einsamkeit nicht übermannt“.

ÜberMannt, aha...

 

Die Überschriften suggerieren einem gleich, dass da etwas „nicht gut ist“, wenn man alleine Weihnachten verbringt: „Stille Nacht, traurige Nacht; Einsam an Weihnachten; Niemand soll an Weihnachten alleine sein; Nicht ist deprimierender als Single alleine an Weihnachten; Die schwierige Zeit für allein lebende Menschen...“

 

Wenn einem natürlich die Medien und nicht nur die, seit Monaten in den Ohren liegen, was Weihnachten wirklich ist: Das Fest der Liebe, der Familie, des Zusammenseins u. der Harmonie. Friede, Freude, Eierkuchen aber bitte nur gemeinsam. Tja, da ist es kein Wunder wenn sich Menschen, die sonst ganz gut alleine klar kommen auf einmal doch irgendwie einsam fühlen.

 

Deswegen war ich auch sehr froh als ich auf den Seiten von BBC-News einen Artikel entdeckte, den ich euch nicht vorenthalten will:

https://www.bbc.com/news/magazine-30512529

(The people who choose to be alone at Christmas)

 

Auszug:

Christmas can be a difficult time for many, especially in the face of ubiquitous reminders that it is the season to be jolly - not to mention the financial pressures that come with it.

 

"Of course, it really depends on which part of the world you are in - culturally speaking. Here in the West, social solitude is still stigmatised. Instead, the cultural norm is to be connected on a day-to-day basis, especially on Christmas Day."

 

Monika Pallenberg, a 25-year-old student, will also be spending this Christmas Day alone of her own free will. A self-identified pantheist, she feels uncomfortable celebrating one of the most important events in the Christian calendar, and instead views it like any other public holiday.

 

"I really don't like the religious aspect being forced upon me by some people," she says. "So I don't feel obligated to spend the day with my family - who live abroad - or anyone else for that matter. It's no big deal and I don't feel like I am disappointing anybody."

 

Und hier noch ein Kommentar:

Like a lot of people I prefer to spend Christmas alone. Not entirely alone as I have four wonderful dogs. I cannot bear the enforced bonhomie of it all, the hype, the crowds, the now superficiality of it all. I'm perfectly happy this way, feeling smug in a way about all the people who feel trapped over the holiday season, wearing a plastic smile and stifling the urgent need to just run. At any time of year it astounds me how many people can't bear to be alone for more than a few hours. Being alone isn't selfish. It's a personal choice.

 

Darum geht es:

Es ist eine persönliche Entscheidung diese Zeit alleine zu verbringen.

 

Auch wenn einem ringsrum weisgemacht wird, ja es fast schon als Stigma betrachtet wird, wenn man sich dafür entscheidet den Weihnachtsrummel nicht mitzumachen.

 

Deswegen möchte ich allen Mut machen sich diesem kollektiven Druck zu entziehen, wenn ihr gerne alleine sein wollt. Und auch wenn ihr Weihnachten nicht feiern wollt traut euch u. steht dazu.

 

Jetzt hab ich noch etwas gefunden, was mich doch schmunzeln lässt:

https://www.fembio.org/biographie.php/frau/comments/lieber-plusfahrer-als-ueberfahrer/

 

Auszug:

Letzten Donnerstag erklärte mir ein gesprächiger Taxifahrer, er sei übrigens Plusfahrer. Was das denn sei, wollte ich wissen. „Na wenn Damen gefahren werden, dann benehmen sich nicht alle Fahrer richtig. Besonders wenn es jüngere Damen sind. Da gibt es manchmal so Jungspunde, wissen Sie…“ Ich nickte wissend. „Und deshalb gibt es die Plusfahrer, die sind besonders qualifiziert, dass sie mit den Damen richtig umgehen, höflich und respektvoll und nicht unverschämt oder zudringlich oder so.“

 

Ich war völlig platt. Von Plusfahrern hatte ich noch nie gehört.

 

Am nächsten Morgen, bei nüchternem Tageslicht besehen, konnte ich noch immer nicht glauben, was ich gehört hatte. Plusfahrer, tatsächlich? Brauchen Männer eine Zusatzqualifikation, um sich gegenüber Damen richtig zu benehmen? Nicht, dass ich die Notwendigkeit nicht 100prozentig bestätigen könnte. Niemand weiß davon. Wenn sie es an die große Glocke hängen würden, würden sie damit ja zugeben, dass ihre normalen Taxifahrer Machos und Sexisten sind. Heikle Sache.

 

Das deutsche Gesundheitswesen braucht dringend mehr Plusärzte und Pluspfleger. Pluskellner, Plusschaffner, Plusverkäufer und Pluspriester wären auch ein Segen. Sicher fallen Ihnen noch jede Menge andere Bedarfsfelder für Plus ein. Bleibt mir nur noch, Ihnen und uns ein ordentliches Plusweihnachten zu wünschen.“

 

Dem schließe ich mich an. :-)

 

Liebe Grüße

Violine