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Pornographie - Die Entmenschlichung von Frauen

Hallo Ihr Lieben!

 

Womit wir unsere Köpfe füllen damit wird auch unser Herz, unser ganzes Leben ausgefüllt. Je mehr Schund, Gewalt, je mehr zerstörerische Bilder wir in uns einrieseln lassen, desto mehr füllt es unser Leben aus. Formt uns, unsere Lebenseinstellungen u. natürlich auch unser Menschenbild.

 

Ganz besonders deutlich wird dieser Einfluss bei pornographischen Bildern. Seit sie ungehindert über das weltweite Netz in jede Wohnung, jedes Kinderzimmer, jedes Handy u. damit auch alle Altersklassen erreicht, kursieren sie auch in Schulzimmern u. auf dem Schulhof.

 

Was vorher Erwachsene eher heimlich anguckten wird nun unter Minderjährigen verteilt. Unbegrenzte Möglichkeiten wirklich alles anzusehen, was auf dem Pornographie Markt umgeht. Kinder werden teilweise durch Pornos „aufgeklärt“.

 

Erwachsene, die diese Porno-Kultur unterstützen verharmlosen damit auch das desaströse Frauenbild in der Gesellschaft. Sie alleine tragen die Verantwortung für ihr Handeln u. den Schaden, den sie damit anrichten. Kinder sind dazu noch nicht in dem Maße fähig.

 

Der Pornokonsument fördert diesen Markt, so wie es der Freier in der Prostitution tut.

 

Bewusst provokant schrieb die EMMA an den Pornokonsumenten:

https://www.emma.de/artikel/pascha-der-pornokonsument-317311

 

Auszug:

Lieber Pornokonsument, was reden wir uns seit 37 Jahren den Mund fusselig. Nicht nur über die Würde der Frau. Sondern auch über dich ganz persönlich! Dass Pornos abhängig machen. Dass dein Begehren immer starrer und armseliger wird. Dass du beim Sex mit deiner Freundin keinen mehr hochkriegst. Aber das hält dich nicht davon ab, Deutschland zum Pornoweltmeister zu machen.(...)“

 

Frauen werden in Pornos zu Objekten gemacht.

Die vollkommene Entmenschlichung.

Jeder „Schuss“ sitzt. Frauenverachtung in Reinkultur.

 

Noch einige EMMA-Artikel über Pornographie:

https://www.emma.de/artikel/pornografie-264636

https://www.emma.de/artikel/gesetz-gegen-pornografie-begruendung-264423

 

Alles, was irgendwann zur Routine wird verliert ihren Reiz. Eine Steigerung muss her, sonst funktioniert das nicht mehr mit der Befriedigung, dem Hochgefühl. Blümchensex war gestern. Heute schaffen es nur noch brutale Gewaltvideos. Vergewaltigungsszenen um den Pornokonsumenten zufrieden zu stellen? Was ist das nur für ein Menschenbild.

 

Wie radikal sich die Situation verändert hat hin Richtung Gewalt-Pornos wird selbst von Herstellern bestätigt. Hier nur einige wenige Beispiele, worum es eigentlich geht:

 

** Bitte Vorsicht beim Lesen für Zartbeseitete! **

 

https://www.emma.de/artikel/die-wahrheit-im-zentrum-steht-der-schmerz-263689

 

Auszug:

Pornofilme erzählen Storys über Sex. Die Frage ist, welche Art Story? Für wen? Und aus wessen Perspektive?

 

Es besteht aus sechs Szenen, in denen jeweils zwei Männer Sex mit einer Frau haben, und gipfelt in der Doppelpenetration, wobei die Frau gleichzeitig vaginal und anal penetriert wird. Einer packt sie am Haar und zieht ihren Kopf immer wieder ruckartig über seinen Penis, eine Technik, die sein Kumpel den "Presslufthammer" nennt. Ihr Gesicht ist verzerrt.

 

Diese drei Beispiele sind typisch für Mainstream-Videos und DVDs mit Gonzo-Pornos. Entscheidend dabei ist der Schmerz der Frauen. Wenn man bedenkt, dass die überwiegende Mehrzahl der Käufer und Entleiher solcher Videos Männer sind, stellt sich die Frage: Warum empfinden manche Männer es nicht als Lust hemmend bzw. sogar Lust steigernd, wenn Frauen beim Sex Schmerz zugefügt wird?

 

Wir leben in einer Kultur, in der Männer vor Fernsehern und Computerbildschirmen masturbieren, auf denen Sex mit immer mehr Grausamkeit gegenüber Frauen stattfindet. Was niemanden sonderlich zu beunruhigen scheint. Jedes Jahr werden 11.000 neue Pornofilme produziert.

 

Und in diesen Filmen sind Frauen keine Menschen. Sie sind nichts als drei Löcher und zwei Hände.“

 

 

 

** Entwarnung für Zartbeseitete **

 

 

Diese Gewaltpornos sind inzwischen auch bei Minderjährigen u. in den Schulen angekommen. Alice Schwarzer schrieb 1987(!) diesen aufschlussreichen Artikel:

https://www.aliceschwarzer.de/artikel/pornografie-propagiert-gewalt-264817

 

Auszug:

82 Prozent aller Männer zwischen 18 und 65 kennen Pornos. Zwei Drittel aller SchülerInnen einer Frankenthaler Hauptschule sehen wöchentlich elf und mehr Porno- und Gewaltvideos. Jedes dritte ausgeliehene Video ist harte Pornografie.

 

Es geht bei Pornografie nicht um Lust. Es geht um Macht. Mehr noch: Sie macht den Geschlechterkampf zum Geschlechterkrieg. Pornografie ist Kriegspropaganda gegen Frauen.

 

Bilder, die Menschen sich von Menschen machen, haben Auswirkungen auf deren gesellschaftliche, soziale und psychische Realität - das ist bei einem sexistischen Bild nicht anders als bei einem rassistischen oder einem antisemitischen.

 

Wir leben in einem Land, in dem die Propagierung eines plumpen Antisemitismus auf Protest stößt: Wer Bilder von hakennasigen, raffgierigen, kinderschändenden Juden veröffentlichen würde, bekäme Ärger. Wir leben in einem Land, in dem die Propagierung eines plumpen Rassismus auf Protest stößt: Wer Bilder von trolläugigen, dummen, allzeit dienstbaren Schwarzen veröffentlichen würde, bekäme Ärger. Doch wir leben auch in einem Land, in dem die Propagierung eines plumpen Sexismus eine Selbstverständlichkeit ist, Teil der "Meinungsfreiheit".

 

Das hat Alice Schwarzer vor über 27 Jahren geschrieben. Und wo stehen wir heute?

 

Gewaltpornos auf Kinder Handys u. Computern. Sexpraktiken, die jeden normalen Menschen an Folter erinnern u. Würgereiz hervorrufen. Wie z.B. Gang Bang(Gruppenvergewaltigung), die bei Pornokonsumenten nur noch ein müdes Gähnen hervorrufen. Die Gewalt ist ins Unermessliche gestiegen u. kein Ende in Sicht.

 

Die letzten aktuellen Studien zeigen, Männer, die regelmäßig Pornos konsumieren stumpfen immer mehr ab. Das Belohnungszentrum im Gehirn nimmt Schaden u. normaler Sex mit einer Partnerin funktioniert nur - wenn es überhaupt zu einer Erektion kommt - wenn sie während des Aktes Pornobilder im Kopf abrufen. Hier nachzulesen:

https://www.porno-sucht.com/weitere-studie-uber-pornografie/

 

Auszug:

Das Ergebnis ist demnach eine unterdrücktes Empfinden von Freude, oder auch Desensibilisierung genannt. Versuchsleiterin Kühn dazu: „Das könnte bedeuten, dass regelmäßiger Konsum von Pornos das interne Belohnungssystem nach und nach beschädigt“.

 

Die Nervenbahnen zwischen dem Belohnungszentrum und dem präfrontalen Kortex verschlechtern sich mit zunehmendem Konsum von Pornos. Anders gesagt: Es beweist eine Verbindung von Pornokonsum und beeinträchtigter Impulskontrolle. Dies erklärt, dass Dauerkonsumenten mehr und intensivere Reize benötigen, um die gleiche Befriedigung und Belohnung zu empfinden. Auch das ist ein weiteres Indiz für die in der Pornosucht auftretende Desensibilisierung, die Abstumpfung der Empfindung von Freude.“

 

Die Cambridge-Studie:

https://www.porno-sucht.com/cambridge-studie-uber-internetpornografie/

 

Auszug:

Demnach hatten mehr als 50% der Teilnehmer gravierende Probleme, beim echten Sex eine Erektion zu bekommen. Worauf auf unserer Seite schon an vielen Stellen hingewiesen wurde, erweist sich nun als tatsächliche und einschneidende Gefahr.“

 

Diese Tage gab es auf 3sat eine interessante Dokumentation unter dem Titel „Porno im Kopf“. Der britische Journalist Martin Daubney macht sich auf zu einer Forschungsreise in die Pornographie. Unter die Haut geht das Outing eines jungen sexsüchtigen Mannes in der Doku, der selbst während des Interviews - ausgelöst durch vorbeilaufende Frauen in Hot Pens - aus dem Auto springt u. in einer öffentlichen Toilette masturbieren muss. Danach geht es ihm sehr, sehr schlecht. Denn die „Erleichterung“ dauert ja nur einige Minuten an, bevor ihn die Realität - noch viel härter - wieder einholt.

https://www.3sat.de/page/?source=/wissenschaftsdoku/sendungen/178675/index.html

 

Auszug:

Die meisten Jugendlichen scheinen kein Problem mit Pornografie zu haben. Und sie glauben, dass sich ihr Sexualverhalten durch das Anschauen von Pornos nicht verändert. Aber es gibt einen deutlichen Hinweis darauf, dass gerade für Jugendliche der regelmäßige Konsum nicht ohne Nebenwirkungen bleibt.“

 

Eine wirklich sehenswerte Doku, die auch geeignet ist für Eltern u. ihre Kinder zum gemeinsam Ansehen um das Thema mal ganz konkret anzusprechen.

 

Wir können an diesem Verhalten, nein wohl eher an diesen frauenverachtenden Zuständen nur etwas verändern, wenn wir zum einen mit unseren Kindern offen über diese Thematik sprechen.

 

Zum anderen ist es an der Zeit, dass unsere Regierung diesen Frauenhass - denn etwas anderes ist es nicht - u. diese Gewaltdarstellungen von Frauen auf das Schärfste verurteilt u. die entsprechenden Gesetze auch anwendet u. mit unterstützenden Kampagnen begleitet.

 

Laut § 131 StGB sind Gewaltdarstellungen eine Straftat.

https://dejure.org/gesetze/StGB/131.html

 

Auszug:

(1) Wer Schriften (§ 11 Abs. 3), die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde verletzenden Weise darstellt,(...)“

 

Worunter auch Mediendienste fallen(2). Heißt, es gibt Gesetze, die aber nicht angewendet werden um diese entsetzlichen Darstellungen zu stoppen.

 

Wer dem Bundesjustizministerium mal auf die Füße treten möchte, kann das hier tun:

https://www.bmjv.de/DE/Service/Kontakt/kontakt_node.html

 

Traut euch u. nehmt diese Entmenschlichung von Frauen nicht hin!

 

Liebe Grüße

Violine