· 

Freiwillig? - Unfreiwillig!

Hallo Ihr Lieben!

 

Damit ihr auch immer auf dem Laufenden seid, was das Thema Prostitution in Deutschland angeht...

 

Die „Freiwilligkeit „ist eine Chimäre!

https://www.emma.de/artikel/die-bittere-wahrheit-340401

 

Auszug:

Sozialethikerin Elke Mack und Verfassungsrechtler Ulrich Rommelfanger stellen der deutschen Prostitutionspolitik ein vernichtendes Zeugnis aus. Nach ihrer erschütternden Untersuchung über die Lage von Prostituierten in Deutschland empfehlen sie dringlich das „Nordische Modell“, also die Freierbestrafung plus Ausstiegshilfen.

 

Jüngst kam in der EMMA-Redaktion die E-Mail der Rechtsanwältin Kathrin Tabbert aus Berlin an. „In einem Berliner Krankenhaus traf ich im Frühjahr 2023 eine junge Frau. Ihr Name war Sofia. Sie lag im Sterben“, schrieb Tabbert. „Sofia erzählte mir, sie sei in Polen geboren, in einem kleinen Dorf. Sie liebte Tiere und sie hatte selber ein Pony. Später wollte sie unbedingt etwas mit Tieren machen, vielleicht Tierärztin werden.

 

Mit zwölf sei ihr Vater gestorben und mit sechzehn wurde sie von ihrem Stiefvater vergewaltigt, ‚zugeritten‘, wie er es nannte. Dann folgten Freunde ihres Stiefvaters und schließlich hat er sie mit nach Deutschland genommen. Ihre Mutter sei zu diesem Zeitpunkt sehr krank gewesen.“ In Deutschland musste sich die junge Frau prostituieren. In einem oder mehreren der Bordelle, die in Deutschland legal sind.

 

Als Anwältin Tabbert Sofia in dem Berliner Krankenhaus kennenlernte, war sie heroinabhängig, hatte Hepatitis und HIV. Sie starb mit 32 Jahren.

 

„Das Schicksal der jungen Mutter mit ihrem Kind berührte mich zutiefst, und ich suchte nach europäischen Studien zur Frage der Lebenserwartung von jungen Frauen in der europäischen Prostitution. All diese Studien, die ich finden konnte, und ich musste tatsächlich nicht lange suchen, kamen zum selben erschütternden Ergebnis. Junge Frauen, die sich freiwillig oder zwangsweise prostituieren müssen, werden im Schnitt nur 39 Jahre alt und ihre Kinder werden ohne Mutter aufwachsen“, schreibt Tabbert. „Ich kenne keinen anderen europäischen Beruf, der dermaßen tödlich ist. Ich kenne keinen anderen Beruf, der mit solch schweren Erkrankungen, Drogen- und Alkoholabhängigkeiten einhergeht und in dem der größte Teil des Lohnes in die Taschen von Zuhältern wandert. Ein Beruf, dessen Erlöse für den Drogen-, Waffen- und Frauenhandel und für den persönlichen Luxus von Zuhältern eingesetzt wird.“

 

Die Juristin Tabbert befand, dass ein Staat, der diese Verhältnisse bei Hunderttausenden Frauen, die in Deutschland der Prostitution nachgehen (müssen), duldet, sich schuldig macht und zur Verantwortung gezogen werden müsse. „Ich rufe alle Juristinnen und Juristen dazu auf, Ideen zu einer Klage zu formulieren. Das Prostitutionsschutzgesetz aus dem Jahr 2001 ist gescheitert und hat seinen Zweck verfehlt. Vielmehr wandelte es sich in Deutschland in eine Art Lizenz zum Ausbeuten von Frauen und Mädchen.“

 

Was Kathrin Tabbert da noch nicht wusste: Genau das hat eine Gruppe aus Juristen und EthikerInnen gerade getan und das Buch „Sexkauf – eine rechtliche und rechtsethische Untersuchung der Prostitution“ veröffentlicht.

 

Darin kommen sie zu einem klaren Ergebnis: „Die geltende Prostitutionsgesetzgebung ist nicht verfassungskonform.“

 

Anders formuliert: Diese Untersuchung ist eine schallende Ohrfeige für die deutsche Prostitutionspolitik, die von einer atemberaubenden Ignoranz gegenüber den realen Verhältnissen im Rotlichtmilieu geprägt ist.

 

Weder hätten die jeweiligen Regierungen jemals empirisch überprüft, ob von der vielzitierten „Freiwilligkeit“ überhaupt die Rede sein könne, noch habe der Gesetzgeber jemals hinterfragt, „ob Prostitution eine Würdeverletzung nach sich zieht“. Was sie zwangsläufig tue, denn: „Die Menschenwürde wird verletzt, wenn (durch insbesondere staatliches Handeln) Menschen ‚verobjektiviert‘ werden, also im Sinne einer Instrumentalisierung bzw. Herabwürdigung zu Objekten werden.

 

Und die Freiwilligkeit? Dabei, so die VerfasserInnen, handle es sich um eine „Chimäre“, denn: „Im weit überwiegenden Teil der Prostitution, namentlich der Straßen-, der Zwangs-, Elends- und Armutsprosttution, kann von Freiwilligkeit der prostitutiven Tätigkeit regelmäßig nicht ausgegangen werden.“

 

Mit seiner Behandlung der Prostitution als normaler Beruf verstößt Deutschland folglich gleich reihenweise gegen internationale Abkommen....

 

Und weiter:

Auf diese Weise nehme der Staat, so die VerfasserInnen, wissend die „medizinischen und psychischen Schäden und Menschenrechtsverletzungen“ billigend in Kauf, die den mindestens 250.000 Frauen, die sich in Deutschland prostitutieren, kontinuierlich zugefügt werden.

„Es gibt belastbare Hinweise für prostitutionsspezifische, kaum reversible posttraumatische Belastungsstörungen, chronische Erkrankungen der Geschlechtsorgane und schwere Verletzungen anderer innerer Organe bei Prostituierten. Darüber hinaus liegen eindeutige Hinweise für eine überdurchschnittliche Sterblichkeitsrate und stark verkürzte Lebenserwartung bei Prostituierten als direkte Folge der Prostitution vor.

 

Bissingers Fazit: „Der Befund reicht von akuten und chronischen Schmerzen, Verletzungen, verschiedenen körperlichen Beschwerden über medizinische Langzeitfolgen bis hin zum frühzeitigen Tod. Von regulärer Arbeit kann man aufgrund des Gewaltpotenzials, das diese Befunde verursachen, im Zusammenhang mit Prostitution nicht sprechen. Keine andere Tätigkeit weist ein vergleichbar extremes Schädigungsspektrum am menschlichen Körper auf. Schutz vor dem „extremen  Schädigungsspektrum“ gibt es in Deutschland praktisch nicht.

 

Deutschland verstößt also mit seiner liberalen Prostitutionsgesetzgebung nicht nur gegen internationale Abkommen, sondern auch gegen seine eigene Verfassung...“

 

Richtig gelesen!

 

Von daher...

 

Macht euch schlau, lest genau! Und setzt euch ein für Aufklärung unter euren Freundes- u. Bekanntenkreis. Denn die Medien, samt Regierung wollen uns ja glauben machen, dass das alles „völlig normal“ sei, freiwillig. Isset aber nicht.

 

 

Kämpfen wir also mutig weiter für Frauenrechte! :-)

 

 

Liebe Grüße

Violine